Liebe Elvire,

ich möchte mich Ihnen gerne anschließen.

Die Ausführungen von Jmxx fand ich auch sehr realistisch dargestellt, und seine Meinung kann ich sehr gut nachvollziehen
 Antwort auf:
dein verständnis vom “westen” ist leider ein sehr reduziertes und einseitiges und bei vielen marokkanischen studenten verbreitet.

der westen ist auch ästhetik und bildung, kunst und kleinkunst, wundbare kinofilme und audio-visuelle schaffungen, faszinierende literaturwerke, geniale musikproduktionen und kompositionen, individuelle und geistige freiheit, fortschreitende philosophie und fleißige mühe, die menschliche existenz zu verstehen, zu begreifen und zu ergründen. usw.

viele marokkanische studenten stürtzen sich bei ihrer ankunft aber auf bier und frauen – etwas was der durchschnittliche mensch in deutschland so nicht macht.

sie saufen alkohol statt es zu trinken und begeben sich sonst in abenteuerliche interaktionen mit der gesellschaft. und erst wenn sie scheitern, muß der islam die sozialtherapeutische rettung spielen. statt sich damit kritisch auseinanderzusetzen, warum sie nicht von anfang, ihre identität und ihre religion behalten und gepflegt und von den ziviliserten seiten des westens nicht profitiert haben, besinnen sie sich plötzlich auf das, was sie eigentlich ohnehin sind und sein sollten zurück und fangen an, andere belehren und ihnen den islam und arabisch beibringen zu wollen!
Trotzdem möchte ich Essarghini nicht zu nahe treten. Jeder macht seine Erfahrungen, vielleicht waren seine - trotz guten willens - nicht immer positiv.

Ich habe mich erinnert:

Vor 2 Jahren habe ich einmal einen jungen marokkanischen Studenten in die Städtische Galerie im Lenbachhaus mitgenommen. Er konnte nicht verstehen, warum die Menschen sich "alte Bilder" anschauen und sagte: "Ulla, mein Vater ist marokkanischer Bauer - was sollen wir in Marokko mit alten Bildern machen?" Ich habe Respekt vor dieser Haltung, und trotz der unterschiedlichen Einstellung war es ein vergnüglicher Nachmittag mit diesen "alten Bildern".

Der marokkanische Ex-Ehe-Mann meiner Freundin fragte: "wieso wollen deutsche Frauen immer reden und Bücher lesen ? In Marokko kommt man abends nach Hause und entspannt sich beim Essen oder Fernsehen. Fernsehen - Fernsehen ist überhaupt überall bei uns in Marokko !! Das läuft immer !!! Wozu brauche ich da Bücher ?? "

Nun will ich aber kein neues Vor-Urteil schaffen und sagen, daß alle Marokkaner keine Bücher lesen oder keine Kunst schätzen.

Bitte versteht mich also nicht falsch!

Grüße von Ulla


Viele Grüße, Ulla

"Ein Kind ist kein Gefäß, das gefüllt, sondern ein Feuer, das entzündet werden will" Francois Rabelais