ja, ich entsinne mich! in agadir standen das letzte mal grosse schilder: "seuchengefahr". ich konnte mit den hinweisen nichts anfangen, aber jetzt weiss ich es ja: es wurde vor der touristen-seuche gewarnt.

die touristen-seuche ist entfernt verwandt mit der maul- und klauenseuche. wie bei dieser infektiösen erkrankung reissen auch touristen gern das maul auf, vorzugsweise, um sich zu beschweren. das "klauen" bezieht sich auf die kleinen aschenbecher, die ausnamslos von touristen, die an dieser seuche erkrankt sind, aus den hotels geklaut werden.

die von dieser seuche bedrohten touristen sollten folgende vorsichtsmassnahmen treffen: sie sollten immer nur in "masse" und nie "allein" auftreten. einzelne ziele erleichtern den angriff!

dabei sollten von dieser seuche bedrohte touristen vorzugsweise bayerischen abenden beiwohnen und sauerkraut und deutsches bier zu sich nehmen, da dies die erkrankung, wenn schon nicht heilt, so doch zu einem milderen verlauf verhilft. denn merke: jeder kontakt zum an sich fremden urlaubsort und den an sich fremden einheimischen verstärkt das risiko einer erkrankung!

besonderer schutz ist bei pauschalarrangements gewährleistet, da hier in der regel sehr viele touristen dicht aufeinander sitzen und so jeden infektiösen angriff schon im keim ersticken können. dagegen sollten folklore-darbietungen, bauchtanzvorführungen und andere offerten der einheimischen unter allen umständen vermieden werden, da hier die touristen-seuche unberechenbar werden kann.

es wird sehr dazu geraten, in agadir in den hotels auf kontinentalem frühstück und europäischer küche zu beharren, bei dem auch der schweinefleisch-anteil nicht zu niedrig ist. die einheimische küche, also kous-kous und tajine, ist strikt zu meiden.

animationsveranstaltungen am hotel-swimmingspool können dagegen ohne weiteres besucht werden. der "hühnchen-hupf-hupf-tanz", an dem sich jung und alt beteiligen sollte, stärkt das immunsystem der gefährdeten touristen.es sollte allerdings darauf geachtet werden, dass bei diesem tanz die touristen auch wirklich unter sich bleiben!

die schöne sitte, frühmorgens mit einem handtuch *seinen* liegestuhl zu besetzen, muss unbedingt eingehalten werden. durch die immer gleiche benutzung des immer gleichen liegestuhls vermag sich die infektion nur langsam zu verbreiten und kann somit teilweise unter kontrolle gehalten werden.

karaoke-veranstaltungen sind erlaubt. das gemeinsame singen erfrischt die herzen und trägt so zur stimulierung gesunder abwehrkräfte bei!

touristen sollten über alles, was ihnen auffällt, buch führen, damit die keimherde der seuche erkannt werden können:

- ungemachte betten
- schmutzige waschbecken, respective badewannen
- fleckiges geschirr
- schlechtgelaunte kellner

all`das sollte in gebotener lautstärke und regelmässig der reiseleitung mitgeteilt werden, die nur so die seuche einkreisen kann.

eine rückerstattung der urlaubskosten kommt immer dann in frage, wenn in einem strandabschnitt der anteil von touristen zu einheimischen unverhältnismässig niedrig ist. angestrebt werden sollte ein gesundes seuchenfreies verhältnis von 100 zu 0, also 100 touristen auf keinen einheimischen.

dieses ziel konnte leider bisher nur der club mediterrane verwirklichen, in dem die seuchenfreien touristen bereits an ihren bunten armbändern und ihren ausnamslos roten basket-ball-mützen zu erkennen sind.

noch ein guter rat zum schluss: auf ausflüge in die umgebung ist zu verzichten. das gespräch mit einheimischen sollte nur stattfinden, um sie energisch auf abstand zu bringen.

wenn alle diese massnahmen beherzigt werden, kann eigentlich dafür garantiert werden, dass - im falle von agadir - die einheimischen von der touristenseuche verschont bleiben.

Jocim