hallo! dieses problem ist ja nicht ein *nur* marokkanisches. illegale einwanderer gibt es als *wirtschaftsflüchtline* von überall her nach europa. die eg hat gut daran getan, sich gegenüber dem osten zu öffnen. wenn die eg-gelder nicht nach polen und die baltischen länder fliessen würden, wären die menschen von dort bald in europa. und das kann so keiner wollen.

das brisante an der situation von marokko ist die strasse von gibraltar. die flüchtlinge setzen sich erheblichen gefahren aus, um nach spanien zu kommen. viele, wie wir hinlänglich wissen, ertrinken.

mit appellen, in marokko zu bleiben, ist wohl nicht geholfen. es würde als das verstanden werden, wie es gemeint ist: bleibt wo ihr seid, das boot *europa* ist voll!

die einzige chance, diesen flüchtlingsstrom aus marokko - aber im grunde ja aus fast ganz afrika - zu stoppen, liegt einzig und allein darin, gelder in diese länder zu pumpen, um deren strukturen wie bildung und wirtschaft zu stützen und auszubauen.

nun liegt über jeder wirtschaftshilfe für afrika der verdacht, dass der westen mit hilfe dieser gelder einfluss nehmen will.

ich weiss es nicht anders: aber wenn die usa die dollars, die zur zeit in die kriegsvorbereitungen fliessen, nordafrika zur verfügung stellen würden, wäre vielen geholfen.

leider aber fliesst auch das geld, das heute schon als *entwicklungshilfe* zur verfügung gestellt wird, nur allzu leicht in dubiose kanäle, wo es versickert und sich einige wenige bereichern.

eine wirkliche stärkung der regionen kann nur dann eintreten, wenn auch deren politische strukturen hin zu demokratie und transparenz entwickelt werden. denn: über die verteilung von geldern dürfen nicht einige wenige reiche familien im land bestimmen. an der verteilung muss das volk beteiligt sein.

man sieht: kaum macht man sich gedanken über die menschen, die auf ihrer flucht so furchtbar ums leben kommen, ist man schon gefangen in einem knoten ungelöster probleme.

die chance, sich wirtschaftlich auf augenhöhe zu europa emporzuarbeiten, hat marokko sicher nur, wenn es sich westlichen politischen und strukturellen standards anpasst. wenn marokko das nicht will - und ich sehe allerhand strömungen in marokko, und darüber hinaus in vielen anderen ländern afrikas, die genau diesen weg *nicht* gehen wollen, dann sehe ich zur zeit kein vorbild, wohin die wirtschaftliche und politische entwicklung gehen könnte.

aber es greift sicher zu kurz, die boat-people auf die seite zu nehmen um ihnen zu sagen: "hört mal zu, da drüben liegt europa. ja, ja! aber europa hat auch probleme!"

ja, ja! nur die probleme der menschen in europa sind eben (zur zeit) nur einen bruchteil so gross wie die not und verzweifelung von vielen menschen in marokko! deshalb hören sie auch nicht zu! und ich denke, sie haben recht, einem europäer nicht zuzuhören! denn sie hören unterschwellig immer nur das eine:

dass sie eigentlich sehr lästige arme verwandte sind, die man schnellstens wieder los werden muss.

ich weiss keinen rat! aber appelle nutzen in dieser sache überhaupt nichts!

denkt jedenfalls

Jocim