seitdem ich in diesem forum lese, dass einige wissenschaftler in marokko eine zeitschrift für psychologie gegründet haben, frage ich mich:
warum?
disziplinen wie psychologie und soziologie konnten sich in europa und usa doch nur etablieren, weil konsens darüber bestand, dass unter hermeneutischem ansatz eine gesellschaft (soziologisch) und eine person (psychologisch) eingebettet ist in normen, konventionen und haltungen...
wenn allerdings diese normen, konventionen und haltungen aufgebrochen werden, sie also als *vermittelt* und nicht *ursprünglich* angesehen werden, dann muss die soziologie und psychologie neue ansätze des erklärens versuchen.
ich lese dieses forum nun seit einem halben jahr mit. mich überrascht immer wieder die *behauptete* identität, die muslims aus ihrem glauben ziehen.
ich akzeptiere das aber auch! über glaube und religion ist nicht zu streiten! auch das haben wir hier im forum besprochen!
man verzeihe mir das folgende, aber ich muss es aufschreiben, damit deutlich wird, warum ich hier überhaupt meine gedanken mitteile:
die muslimischen gesellschaften sind für mich in ihrer erscheinung sehr konservative, fast archaisch. fest gefügt (auch wenn es innerhalb des islam hunderte von gegensätzlichen strömungen gibt!)
sie erscheinen dem aussenstehenden als festgefügt und unantastbar. wie aber passt dazu der (fast spielerische) ansatz der soziologie und psychologie?
ich habe geschrieben. "spiel".
dieser begriff ist in unseren gesellschaften völlig entwertet worden. "spiel" - das ist etwas für kinder!
was tun kinder? sie entdecken "spielerisch" ihre welt, sie spielen mit lebens- und denkentwürfen (ihrer eltern) und bilden so - in nachahmung und widerstand - ihre identität!
identität hat etwas mit "spiel" zu tun, so seltsam sich das auch im ersten augenblick anhört!
ich sehe in den muslimischen gesellschaften zur zeit wenig platz für spiel und die spielerische frage nach identität!
und daher auch wenig platz für soziologie und psychologie...
Jocim