Die internationale Selbstbezeichnung aller "Zigeuner" auf der Welt ist "Roma". Die Weltorganisation, die "Romani-Union", ist seit 1979 mit beratendem Status bei den Vereinten Nationen in New York eingetragen.....Sie nennen sich Rom, d.h. Mensch.
Seit dem spätmittelalterlichen wie auch frühneuzeitlichen Sprachgebrauch werden sie "heiden" oder "zigginer" genannt, woraus sich die heutige nicht unbedingt Ehrenbezeichnung " Zigeuner" entwickelte. Mit diesem Namen verbinden sich viele Klischeevorstellungen, Zigeunermusik, der spanische Flamenco, die virtuose Geigenmusik ungarischer Zigeuner und die Romantik am flackernden Lagerfeuer. Schwerwiegender sind Vorstellungen und Beschuldigungen, die auch heute noch oft bedenkenlos geäußert werden: Die Zigeuner sind Landstreicher, sie sind schmutzig, sie betteln, sie stehlen und sie betrügen.....
Roma und Sinti leben heute fern von ihrer Urheimat, dem indischen Punjab, einem Gebiet imnordwestlichen Indien und östlichen Pakistan. Sie waren traditionell Musiker,
Geigenbauer, Handwerker (Schmiede, Hufschmiede, Goldschmiede, Kesselflicker) und Händler.
Der Name leitet sich vermutlich von der indischen Provinz Sind und dem Fluss Sindhu ab. Von dort verschleppten die Araber bei ihren Eroberungsfeldzügen im 9. und 10. Jahrhundert die Bewohner, um sie als Sklaven und Soldaten gegen die oströmischen Legionen ins Feld zu schicken. Im 11. Jahrhundert nahmen die Moslems bei ihren Feldzügen ca. weitere 500.000 Zigeuner als Gefangene mit. Die meisten wurden als Sklaven auf den Balkan verbracht. Nach Griechenland, Rumänien, Serbien, Transsylvanien und in der Walachei kamen sie ebenfalls als verkaufte Sklaven.
Höchstwahrscheinlich sind sie auf diesem Wege bis nach Nordafrika weitergekommen,
Viele sind der Meinung, sie seien über Ägypten westwärts gewandert. Ibn Khaldun verweist in seiner " Einführung" auf eine Volksgruppe ausserhalb der Gemeinde, deren Ursprung er nicht wüßte, die aber weder berberischer noch arabischer und auch nicht afrikanischer Abstammung sei.
sie sollen sich , wenn überhaupt, im östlichen pastoralen Marokko niedergelassen haben, da die dortigen Volksgruppen angesichts des kargen Lebensraumes Nomaden waren. Möglicherweise sind einige der Sintis von hier aus bis in den Westen Marokkos gezogen