Hallo Claudia,

es gab eine Zeit - vielleicht war das, bevor du im Forum warst - da hat Abid noch ganz anders geschrieben. So, dass jedem auf etwas Harmonie bedachten Menschen Hören und Sehen vergehen konnten. Nun hat er seine Sprache ein bisschen verändert, ist in seinen Formulierungen vorsichtiger geworden.
Ich will mal vom Positiven ausgehen, der Mensch ist ja lernfähig. Dennoch bleibt eine gewisse Skepsis, ob seine Veränderung nicht ein rein strategisches Verhalten ist, der Wolf im Schafspelz sozusagen.
Dennoch verbreitet Abid, auch in seiner moderateren Schreibweise das Bild, dass er der einzige wäre, der die (islamische) Weisheit gepachtet hat, alle die, die Dinge anders sehen, sind keine richtigen Muslime. Und er verbreitet Druck, indem er andere Muslime beispielsweise direkt fragt, ob sie überhaupt gläubig sind, was manchmal auch so formuliert ist, dass es keiner Frage, sondern einer Unterstellung gleichkommt.
Du weißt, dass man aus dem Islam nicht so einfach austreten kann. Ich kenne zum Beispiel niemanden mit muslimischem Hintergrund, der sich öffentlich zum Nichtglauben bekennen würde.
Gegenüber den Nichtmuslimen äußert Abid deutlich sein Gefühl der moralischen Überlegenheit. Was will er uns denn bloß immer mit diesen Konvertiten-links sagen? Warum nervt er uns ständig damit? Ist die Message etwa, dass es deutsche ehemals Ungläubige gibt, die die Verdorbenheit unserer Gesellschaft erkannt und den rechten Weg des Islams gefunden haben. Na und? Leute "konvertieren" zu allem Möglichen und sie haben die unterschiedlichsten Gründe dafür. In der Tat befinden sie sich oft in Lebenskrisen, die bei vielen dann sogar dazu führen irgendwelchen obskuren Sekten zu folgen - dann doch lieber dem Islam.

Ich "kämpfe" so gegen Abid (stellvertretend, denn er persönlich ist mir völlig egal), weil ich unter Teilen der Muslime in den letzten Jahren eine Tendenz beobachte, die meiner Meinung nach die Probleme, die wir haben eher verschärft als sie zu mildern. Es gibt so etwas wie Diskurse, die nicht einfach im luftleeren Raum geführt werden, sondern Auswirkungen auf die Wirklichkeit haben.
Mir ist sehr viel an dem friedlichen Zusammenleben zwischen Muslimen und Nichtmuslimen sowie anderen Gruppen gelegen und meinetwegen beteuere ich dreimal am Tag, dass ich nichts gegen den Islam habe.

Islamisten sind auch nicht das Hauptproblem unserer Gesellschaft, nicht dass hier ein falscher Eindruck entsteht. Die Hauptgefahr für unsere Demokratie und das friedliche Zusammenleben in Deutschland kommt immer noch von Nazis. Aber interessanterweise - ohne das inhaltlich vergleichen zu wollen - bedienen sich Islamisten oft ähnlicher Mittel und Methoden. Und dagegen mache ich den Mund auf.
Wie heißt es doch so schön: Wehret den Anfängen!