Hallo Ulla,

also irgendwie finde ich interessant was mir hier so alles unterstellt wird:
Ich ergehe mich in Wortklaubereien, sitze in Startlöchern um loszukreischen für die armen Moslems, verstehe nicht richtig wen ich zitiere...
Mein Gott, ich bin anscheinend völlig fehlgeleitet...

So entsteht dann ein Bild von einem Menschen, den ich nicht kenne, obwohl ich ihn doch am Besten kennen sollte. Woran liegt es? Dass man meint zu wissen was der andere sagt, was der andere ist? Dass man sein Urteil schon gefällt hat und jetzt nur noch das heraussucht, was dazu passt?

Ich denke schon, dass ich Abid richtig verstanden habe. Mir ist völlig klar, dass er hier von einigen als Islamist abgestempelt ist und ohnehin dieses Bild nur noch verstärken kann.

Es gehtüberhaupt nicht darum, dass ich ihn verteidige oder seiner Meinung bin. Ich bin wie schon öfter bemerkt katholisch, mit einem eigenen Bild von meiner Religion und zugegebenermaßen häufig auch Zweifeln über das richtig und falsch von offiziellen oder meinen eigenen Auslegungen. Ich bin mir ziemlich sicher, dass ich niemals zum Islam konvertieren werde, denn da sind mir bei allem was ich darüber gelesen habe noch viel zu viele offene Stellen vor allem im Bezug auf die Stellung und Rechte der Frau, die ich so nicht akzeptieren könnte. Andererseits gibt es Teile, die ich sehr schön und geradezu fortschrittlich finde.

Was ich in Abids Beiträgen lese, ist die Stellungnahme eines gläubigen Moslems mit einer sehr klaren Einstellung zu seinem Glauben und wie er zu leben ist. Er hat schon sehr viel für mich verständlich gemacht und auch wenn mir nicht alles gefällt, kann ich nicht wirklich sehen, dass er irgend jemand zu irgend etwas nötigen will. Beleidigen tut er nicht mehr, als andere auch.
Er erläutert seine Beiträge meistens anhand des Korans und bei allen Beiträgen gegen ihn, habe ich noch nicht einmal eine "Gegensure" oder sonst irgendwie eine Gegen-Begründung mit Bezug auf den Koran gesehen.

Ich nehme ihm ab, wenn er sagt

 Antwort auf:
ich habe nichts für andere "gefordert" oder einen „verzicht“, "abschaffung" verlangt,
ich habe versucht deutlich zu machen, verständlich zu machen,
weshalb einige für sich selber darauf schon verzichten und verzichten würden/wollen,
„Forderungen“ an die "anderen" stellen andere
Und er sagt das immer wieder. Er sagt "dass jeder wissen muss was er tut" und ich finde er hat Recht wenn er sinngemäß sagt "aber bei allem was man tut muss man ehrlich zu sich selber bleiben und nicht versuchen, Tatsachen so zu verdrehen, dass sie passen" (zumindest habe ich es so verstanden).

Das heißt nicht, dass ich alles richtig finde was er schreibt. Gerade so Themen wie "Onanie"... Ob verboten oder nicht, sie wird es immer geben, weil es einfach zur Entwicklung dazu gehört. Solche Themen werden bei uns leider häufig auch nur verkrampft behandelt (wozu auch das krampfhafte, "wir reden jetzt einfach mal ganz locker darüber"). Ich glaube auch nicht, dass es in islamischen Gesellschaften weniger Vergewaltigungen, "Unzucht" wie es so schön heißt, oder Perversion gibt. Das ist nur eine Wunschvorstellung. Solche Dinge geschehen blos mehr unter Deckmäntelchen oder werden vertuscht. Was es alles andere als besser macht.

Das wäre das was ich dir vorwerfen würde @Abid,

dass du ein Ideal beschreibst von dem die meisten Menschen, auch Moslems, noch Lichtjahre entfernt sind. Eben weil sie Menschen sind, ihre Gefühle, ihre Vorurteile, ihre Triebe noch lange nicht im Griff haben.

Und nochmal @Ulla,

Was heißt denn bitte

 Antwort auf:
Du hast diesbezügliche Aussagen und Anfeidungen von Christen seitens Abids bereits kommentarlos in diesem Forum stehen lassen, aber Du bist doch nicht blind ? Oder Du teilst seine Meinung
??

Bin ich die Herrin über dieses Forum?
Ich weiß dass so manch einer Abid am liebsten sperren würde.
Aber ist nicht genau hier ein Punkt wo wir Moslems nicht akzeptieren? Wo wir uns aussuchen möchten, welche Moslems wir wollen und welche nicht?
Ist Abid wirklich ein gewalttätiger Islamist, wie er so gerne hingestellt wird? Ich kann dafür keinen Hinweis sehen, aber vielleicht verstehe ich ja wirklich nichts!
Was genau würde uns oder unserer Gesellschaft denn schaden, wenn er seinen Glauben so lebt wie er ihn beschreibt?

Zu den "Ungläubigen": Natürlich gefällt mir auch nicht, als "ungläubig" bezeichnet zu werden. Nur, ist es aus Sicht einer Religion nicht normal, dass "Andersgläubige" als ungläubig gelten?
Ich bin mir nicht sicher ob wir Christen nicht alle anderen auch als "ungläubig" sehen, vielleicht drücken wir es nur nicht so aus? Was ist der Unterschied zu "mein Glaube ist der einzig Wahre"?

Wenn du mal genau anschaust was ich von Abid zitiert hatte.
Sind nicht das die Sätze die zusammen mit einer Sure die davon erzählt "dass niemand zum Glauben gezwungen werden darf" (sinngemäß wiedergegeben) ein friedliches Nebeneinander und Miteinander möglich machen müssten, wenn man sie denn ernst nimmt?

Genau deshalb habe ich es geschrieben und dann auch noch erweitert, mit dem was ich wichtig finde. Denn das ist die Meinung die ich habe, ja.
Sie entspricht zum Teil dessen, was Abid geschrieben hat, na und?
Wenn er in diesem Punkt der gleichen Meinung ist, was sollte mich daran stören? Wenn nicht, dann ist das seine Sache und dann finde ich eben an dieser Stelle, dass seine Meinung nicht richtig ist, bzw. auch er Teile seines Glaubens nicht richtig lebt. Aber auch das ist seine Sache und damit muss er leben.

@Abid, es tut mir leid, dass ich jetzt so "über dich" geschrieben habe. Ich hoffe du kannst es einordnen.

Viele Grüße
Claudia

P.S. Zu Pierre Vogel werde ich etwas sagen, wenn ich ihn mir anhören konnte.