Hallo,
ich glaube schon, dass von den islamischen Spitzenverbänden in verschiedenen Fragen in der Vergangenheit das Gespräch mit der Regierung gesucht wurde. Das Problem war und ist nur: mit wem soll man auf muslimischer Seite diskutieren, wenn man nicht mit 3,3 Mio Muslimen reden kann. Das hat mit der Struktur der islamischen Religion zu tun und darauf haben sich Regierungsverantwortliche jahrelang bequem zurückgezogen. Die Verbände bilden nur einen relativ geringen Teil der hier lebenden Muslime ab und sind und waren sich ja auch untereinander oft nicht grün.
Ich denke ein ganz großer Erfolg dieses ersten Treffens war, dass man gewissermaßen die Verschiedenheit und Vielfalt des Islam anerkennt und Vertreter von Dachverbänden sowie Einzelpersonen eingeladen hat und nicht weiterhin versucht dem Islam kirchenähnliche Strukturen aufzuzwingen.
Ziel dieses Dialoges müsste sein, ganz zentrale Fragen des Zusammenlebens endlich zu debattieren, Religionsunterricht, Schulpflicht, Kopftuch, Bildungsmisere aber auch Gewalt, sei sie politisch oder traditional motiviert wird ganz sicher dazugehören. Dabei wird sich herausstellen, was daran religiös oder was kulturell oder sozialschichtspezifisch ist. Aber selbst wenn es um letztere beiden geht, wie z.B. Ehrenmorde, kann erarbeitet werden, was man von Seiten der vernünftigen Muslime in unserer Gesellschaft dagegen unternehmen kann.
Gruß
@JM, ich sage, was ich will, das weißt du doch.