Hallo,
zum Thema Unschärfe gehört, daß immer davon ausgegangen wird, daß auf "unserer" Seite nur Christen zu finden sind. Also es gibt z.B. viele Buddhisten in Deutschland, aber auch - und davon noch viel mehr - Atheisten. Und die sind genauso Bestandteil der deutschen Bevölkerung. Wenn ich von diesen Regierungsaktivitäten zum Dialog höre geht es aber immer nur um die "Christen". Es geht aber nicht in erster Linie um eine Wettbewerb der Religionen oder um einen theologischen Disput, sondern um die Probleme des Zusammenlebens verschiedener sozialer, kultureller und ethnischer Gruppen. Wir Atheisten in Deutschland haben unsere "Religionsfreiheit" erst Ende des 19.Jhd.unter Bismark gegen heftigsten Widerstand aus Rom bekommen.
Angesichts der Problem, die wir zu bewältigen haben, kann ich für Haarspaltereien kein großes Verständnis aufbringen. Es wäre, unter Wahrung der eigenen Identität dringend notwendig,einen gemeinsamen Nenner zu finden. Aus der Erfahrung mit meiner früheren Religionsgemeinschaft (die römische)kann ich nur sagen, die Einzelnen sind oft sehr nett und umgänglich, der Apparat aber kämpft um jeden Millimeter Boden.
Ich fände es also - langer Rede kurzer Sinn - besser, wir würden von den "europäisch verwurzelten Demokraten" sprechen statt von "Christen".
Gruß aus dem vom klaren herbstblauen Himmel überwölbten München