liebe Malika,

du scheinst auf mein posting einzugehen. darin scheint mir die erwähnung der sog. versöhnungspolitik bouteflikas in der tat lapidar zu sein. sie ist bei diesem abzweig im gespräch aber nur nebenrangig. vielmehr waren die seit jahren andauernden greueltaten gemeint.

aber wir sind hier im forum "touristik und reisen in marokko" und nicht etwa "innenpolitik von algerien" ;\) , daher geh ich nicht mehr darauf ein.

vielleicht doch noch zu deiner persönlichen information der hinweis auf einen beitrag in le monde diplomatique. (hab ihn diagonal überflogen und fand ihn etwas abenteurlich):

Gewalt als historisches Erbe - von Mohammed Harbi
link: http://monde-diplomatique.de/pm/2002/07/12.mondeText.artikel,a0004.idx,1

lead:
"Seit Beginn dieses Jahres sind in Algerien bei Anschlägen von islamistischen Gruppen oder staatlichen Militärkommandos über 700 Menschen umgekommen. Während das Land am 5. Juli 2002 den 40. Jahrestag seiner Unabhängigkeit gefeiert hat, geht der blutige algerische Bürgerkrieg in sein zehntes Jahr. In der Bilanz dieser vierzig Jahre sind die Massaker des letzten Jahrzehnts nicht der einzige dunkle Punkt. Eine Funktionärskaste hat sich die Errungenschaften der algerischen Revolution wie auch die Reichtümer des Landes angeeignet. Dagegen ist die politische und soziale Situation für die breite Masse fast ausweglos geworden. Die Arbeitslosigkeit steigt, die Staatseinnahmen sinken rapide, die Armut grassiert, die öffentlichen Dienste versagen. Solche Verhältnisse produzieren Gewalt, deren Wurzeln allerdings bis in die Kolonialzeit zurückreichen."

gruß