hallo! die ausgangssituation dieses threads war, dass die tourismuszahlen - auch - nach marokko zurückgehen. josef hat dies zum anlass genommen, darauf hinzuweisen, dass dies eine chance für marokko wäre. hin zu mehr, die ressourcen schonenden tourismus. aber, wie ausgeführt, stützt sich der marokkanische staat in erheblichem ausmass auf die einnahmen des tourismus. und wenn der tourismus ein wirtschaftsfaktor sein soll, dann kann er eben leider nur ein "massentourismus" sein.

andré hat hier im forum auf die bemühungen und initiativen hingewiesen (sogar auf die selbstverpflichtung) der tourismusbranche, die partner in den zielländern besser einzubinden und besser an den entscheidungen zu beteiligen.

aber die beiden beiträge heute sind wohl nur zu verstehen als äusserungen einer interessierten tourismusbranche in marokko. zu den kerzen und einem folkloristischen bild ist alles gesagt!

die vorstellung, dass in zukunft die touristen als individualreisende, betreut von kleinen agenturen, das land bereisen, ist illusionär und nur in den köpfen derer vorhanden, die diesen "nischen-tourismus" populär machen und daran verdienen wollen.

marokko setzt, wie tunesien und die türkei auf den massentourismus und nimmt dabei die schattenseiten in kauf. das mag man bedauern. um so mehr bedauern, wenn tausende von marokkanern in diese touristen-zentren wie agadir kommen, in der hoffnung, hier ein auskommen zu finden.

nicht der massentourismus ist das problem! mir scheint, das problem ist, aus den fehlern anderer länder (türkei, tunesien) nicht zu lernen.

der "sanfte" tourismus setzt, so wie ich ihn verstehe, nicht auf individual-reisende, die es sich "leisten" können, ein land zu bereisen. der "sanfte" tourismus verlangt schonenden umgang mit den ressourcen und des ökologischen umfelds.

also: kein hotelneubau, wenn die probleme der abwässer nicht gelöst sind. kein hotelneubau, der auf den einbau von solarenergie verzichtet. das sind nur zwei beispiele, die beliebig vermehrt werden können. vor allem aber kann man von der tourismusindustrie erwarten - auch in marokko - dass sie zur infrastruktur des "ganzen" beiträgt, und sich nicht nur um die paar quadratkilometer entlang des atlantiks! -

d.h. nur als eines von vielen beispielen: qualifizierung von marrokanischen mitarbeitern in der tourismusbranche, mit fairen löhnen und geregelten arbeitszeiten.

Jocim