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Anlage A

Bochum, den 8.9.2002

Sehr geehrte Professoren,
sehr geehrte Doktoren,
sehr geehrte wissenschaftliche Mitarbeiter,
liebe Kommilitonen und Freunde,
und all jene dich mich kennen!
 

Am 8.9.2002 um 17.30 Uhr wurde auf dem TV-Sender ARD eine Sendung über 
Muslime in der BRD unter dem Titel "Wir wollen den wahren Islam" gezeigt, 
in welcher es unter anderem auch um die muslimischen Studenten an der Ruhr-
Universität Bochum ging.

In diesem Beitrag sollte das Leben an der Universität Bochum und die 
Probleme der Muslime nach dem 11.9.2001 dargestellt werden. Doch wider 
Erwarten wurde das in diesem Rahmen gezeigte Interview ausgeschlachtet und 
mit böswilligen Kommentaren versehen, so dass der Sinn entstellt wurde, und 
ich als Person namentlich genannt und dadurch alle anderen Muslime, die 
neben mir zu sehen waren, in eine Ecke gestellt wurden, der weder ich, noch 
andere keinesfalls zugeordnet werden wollen. Hiermit distanziere ich mich 
von all dem, was mir in diesem TV-Beitrag unterstellt wurde.

Ich bin dabei, eine Strafanzeige gegen den Sender und die Verantwortlichen 
zu stellen, doch liegt mir viel daran, mein gutes Verhältnis zur 
Universität beizubehalten, weshalb ich mich nun mit diesem Text bei 
Ihnen/euch melde.

Ich stehe Ihnen/euch bei eventuellen Fragen gerne zur Verfügung.

Mit freundlichen Grüßen

Ramis Örlü


Anlage B

Stellungnahme zur Sendung

„Wir wollen den wahren Islam“ vom 8.9.2002

Hiermit nehme ich, Ramis Örlü, Stellung zum TV-Beitrag „Wir wollen den 
wahren Islam – Junge Muslime in Deutschland“, welcher am 8.9.2002 um 17.30 
Uhr im öffentlich-rechtlichen Sender ARD ausgestrahlt wurde und unter der 
Redaktion von Friedhelm Lange stand. Dies deswegen, weil ich in diesem, vom 
Journalistenpaar Udo und Gisela Kilimann im Auftrag des WDR – unter der 
Sendereihe „Gott und die Welt“ – produzierten, Beitrag als Person 
diffamiert und in einem falschen Zusammenhang dargestellt wurde. Ich fühle 
mich nicht nur wegen der finanziellen, psychischen und zeitlichen Verluste -
 aufgrund dieses Beitrages – gezwungen, Stellung zu beziehen, sondern auch 
aus ideologischen Gründen, da der ganze Beitrag eindeutig meine 
Individualrechte verletzt und mit mir die Muslime an der Ruhr-Universität 
Bochum und insgesamt die Muslime in diesem Lande als eine Bedrohung 
aufgezeigt wurden. Im Folgenden werde ich jede Diffamierung und 
Unterstellung angehen und diese kommentieren.

Die Situation der Muslime nach dem 11. September 2001

Bevor ich auf den TV-Beitrag eingehe, ist festzuhalten, dass vor allem seit 
den Ereignissen des 11. Septembers 2001 der Islam und die Muslime, 
abgesehen von ihrer politischen und religiösen Gesinnung, als Gemeinschaft 
unter Generalverdacht gestellt und als eine Bedrohung für die „zivilisierte 
Welt“ betrachtet werden. Seit dem gab es wenig in den Medien, was dieses 
Klima auch nur ansatzweise hätte verbessern können. Die deutschsprachigen 
Muslime, welche in diesem Land geboren, aufgewachsen und heimisch geworden 
sind, haben sich seitdem engagiert dem medialen Bollwerk entgegenzutreten 
und die Ängste in der Bevölkerung – die durch die Medien geschürt werden – 
abzubauen. Als Muslim in Deutschland wird man für die Taten anderer, die 
sich zum gleichen Glauben bekennen, verantwortlich gemacht. Trotz dieser 
regelrechten Demütigung haben sich Muslime dafür eingesetzt, eine ehrliche 
und offene Aufklärungsarbeit zu betreiben, um ihren Mitmenschen in diesem 
Land eine angstfreie Zukunft zu garantieren. Anstelle einer Unterstützung 
durch die Öffentlichkeit und die Medien, werden diese Muslime - welche 
durch ihr Bekenntnis zum Islam eine andere Norm- und Wertevorstellung als 
das abendländische Christentum (oder das was davon heute als „zivilisiert“ 
betrachtet wird) haben -, verunglimpft.

Die Aufnahmen und das Interview

Als einer dieser vielen Muslime fühlte ich mich, nach mehrmaligen Anfragen 
von Seiten der Medien angesprochen, den Menschen in diesem Land einen 
Einblick in das tägliche Leben und in die Ansichten eines jungen Muslims zu 
geben. Trotz großer Zweifel gegenüber den Medien, da mir selten ein 
positiver Bericht über Muslime, die sich zum Islam bekennen, untergekommen 
ist, konnte mich der Journalist Udo Kilimann (www.kilimann-tv.de) von 
seinen guten Absichten überzeugen, einen Beitrag über das Leben der Muslime 
an der Ruhr-Universität Bochum nach dem 11. September 2001 und über meine 
Person als – in seinen Augen aktiven Muslim – zu drehen. An zwei Tagen 
wurden mehrere Stunden in guter und netter Zusammenarbeit mit dem 
Journalisten Udo Kilimann und der Kamerafrau Gisela Kilimann verbracht. Am 
ersten Tag wurde, wie im Vorgespräch vereinbart, meine Person dargestellt. 
Es ging im Groben darum, wie und warum ich zum Islam kam, und welche Rolle 
er in meinem Leben hat, und wie das gemeinschaftliche Leben der Muslime an 
der Universität abläuft. Dabei zeigte ich dem Journalistenpaar den 
Gebetsraum an der Universität und Orte an der Universität an denen ich mich 
aufhalte. 

Am 2. Tag sollten noch einige Aufnahmen von mir gemacht werden und man 
wollte Antworten auf Detailfragen, welche zu diesem Zeitpunkt aktuell waren 
(u. a. Palästina, Afghanistan und Islam als Lebensweise und alles was mit 
diesen Themen im Zusammenhang steht). Trotz mehrmaligem Erwähnen, dass ich 
mich zu diesen Themen nicht äußern möchte, da es sich um komplizierte 
Zusammenhänge handele und die Zeit nicht reichen würde, diese in kurzer 
Zeit zu erläutern und der Angst, dass Auszüge aus meinen Antworten in einem 
falschen Kontext wiedergegeben und wie in anderen Fällen für einen anderen 
Zweck gebraucht werden könnten, ließ ich mich durch das Vertrauen in die 
Ehrlichkeit, dieser unter anderem für „Gott und die Welt“ und andere 
christliche bzw. religiöse Sendungen arbeitenden Personen, zu einem 
ausführlichen und mehrere Stunden dauernden Gespräch über die oben 
genannten Themen hinreißen. Dies in dem Glauben, den Zuschauern zu zeigen, 
dass Menschen, die sich zum Islam aufrichtig bekennen und daraus folgend 
andere Ansichten über existentielle Fragen und eine andere Auffassung vom 
Leben haben, nicht automatisch Hass und Gewalt verbreiten, diese sogar als 
Methode der ideellen Auseinandersetzung im Gegensatz zu heutigen 
kapitalistischen Staaten (um das prägnanteste Beispiel zu nennen sei hier 
die USA erwähnt) aus ideellen (d. h. auf den Islam basierend) Gründen 
ablehnen. 

Mein Vertrauen in die Ehrlichkeit des Journalistenpaars (Udo und Gisela 
Kilimann) und der Sendeanstalten (WDR und ARD) wurde – wie ich nach der 
Ausstrahlung des Berichts erfahren sollte – ausgenutzt. Aus einer realen 
Person, die an das Gute im Menschen glaubt, aus diesem Antrieb heraus den 
Meinungsaustausch mit Menschen offen und ehrlich anstrebt, sowie trotz 
ideeller Differenzen einen friedlichen und freundlichen Umgang mit seinen 
Mitmenschen pflegt und all dieses als Befehl seiner Überzeugung ansieht, 
wurde eine fiktive Person, die muslimische Studenten an der Universität 
organisiert und sie zum Hass gegen „Ungläubige“ aufruft, das Töten 
dergleichen empfiehlt usw., also einfach das Feindbild des Islams und der 
Muslime aufrecht hält. 

Schaden durch die Sendung

Ich fühle mich durch diesen Beitrag nicht nur falsch dargestellt und 
verzerrt wiedergegeben, sondern sehe in diesem den Tatbestand des Rufmords 
und der Verleumdung. Neben meiner Person wurden die Muslime, die sich 
während der Aufnahmen im Gebetsraum befanden, und mein ganzes Umfeld im Ruf 
geschädigt. Viele von diesen Menschen, aber vor allem ich - der namentlich 
erwähnt und ca. 10 Minuten im Beitrag zu sehen war, dessen Mail-Adresse und 
Telefonnummer gezeigt wurden und nach der Ausstrahlung bis jetzt noch 
zeitlichen, psychischen und finanziellen Verlust erleidet, sowie dessen 
universitäre und akademische Laufbahn große Verluste hinnehmen musste und 
wahrscheinlich noch wird – wollen hiermit zum Ausdruck bringen, dass wir 
dieses Vergehen und das Unrecht welches wir erdulden nicht hinnehmen 
werden. Schon Minuten nach der Ausstrahlung des Beitrages habe ich meinen 
Unmut gegenüber dem Gezeigten dem Journalisten, dem WDR und der ARD 
mitgeteilt und bis dato keine Reaktion erhalten. Mit einer kurzen 
Stellungnahme distanzierte ich mich noch nach wenigen Tagen von der 
fiktiven Person, welche aus mir gemacht wurde, und schickte diese an die 
Universität, deren Leitung, deren Mitglieder, welche ich durch mein Studium 
kenne, sowie an mein weiteres Umfeld. 

Kommentare zu den redaktionellen Behauptungen und zu den aus dem Kontext 
gerissenen Zitaten am Beispiel ausgewählter Fällen

Gleich zu Beginn des Berichtes wird - nach einer kurzen Beschreibung der 
Person Ramis Örlü – gesagt: „Ramis Örlü sieht seine Aufgabe darin mit allen 
Mitteln den wahren Islam zu propagieren. Für seine Internetseite benutzt er 
den Server der Ruhr-Universität in Bochum. Mit den Uni Computern hat er 
kostenlosen Zugang zum weltweiten Netz. Auf seiner Internetseite wirbt 
Ramis Örlü für islamistische Kontakte. In seiner Linkliste mit Sternchen 
besonders empfohlen: Explizit – Eine Zeitschrift für islamisches 
Bewusstsein. Darin Artikel wie: Die Lüge vom 11. September. Der 
Terroranschlag angeblich eine Erfindung des  amerikanischen CIA. Explizit 
propagiert den Kampf gegen Ungläubige. Aus dem Qu´ran wird zitiert: >> Und 
tötet sie wo immer ihr sie zu fassen bekommt. << Aufruf zum Jihad.“

Was mit den Wörtern „mit allen Mitteln“ suggeriert werden soll, ist 
augenscheinlich, nämlich, dass die Person Ramis Örlü zu allen erdenklichen 
Mitteln greifen würde, wenn es um die Verbreitung seiner Religion geht. Den 
Verantwortlichen für diese Borniertheit muss entgangen sein, das der Islam 
keine Missionierung kennt, sondern lediglich eine Einladung zum Islam den 
Muslimen auferlegt. Dies wird deutlich durch den Qur´an-Vers: „Es gibt 
keinen Zwang im Glauben. Der richtige Weg ist nun klar erkennbar geworden 
gegenüber dem unrichtigen.“ Die Suggestion gipfelt in dem Satz, in dem ich 
für „islamistische Kontakte“ werben würde. Daraus, dass ich offen zu meinem 
Bekenntnis stehe, mache ich keinen Hehl, doch was soll hier mit 
„islamistischen Kontakten“ ausgesagt werden? In Unkenntnis von der 
deutschen Semantik werden von begriffsstutzigen Journalisten Begriffe, wie 
Islamist, verwendet, um eine Nähe zu Menschen herzustellen, die mit 
materieller Gewalt ihre Ideale zu verwirklichen versuchen. Was die Passagen 
mit dem Magazin Explizit betrifft, so ist es einfach Zitate aus dem Kontext 
„herauszureißen“ und sie nach Willkür auszulegen, um vorgefertigte 
Meinungen zu untermauern. In diesem Zusammenhang sei lediglich erwähnt, 
dass das Pentagon selber eingestehen musste, Falschmeldungen an die 
Nachrichtenagenturen gegeben zuhaben. Zu einem „Kampf gegen Ungläubige“ 
ruft weder der Islam, noch das Magazin Explizit, auf. Abgesehen von den 
verdrehten Tatsachen, war der Link zur Zeitschrift Explizit nur ein Link 
von vielen in meiner Linkliste. Es ist offensichtlich, dass hier ein  
zwanghafter Zusammenhang zwischen herausgerissen Zitaten aus dem Magazin 
und meiner Person hergestellt werden soll!

Während der Dreharbeiten kam auch die Frage auf, was unter „Heiliger Krieg“ 
verstanden wird und wie ich zu den Vorfällen in Palästina stehen würde. In 
diesem Zusammenhang habe ich dargelegt, dass der Begriff „Heiliger Krieg“ 
nicht aus dem islamischen Kulturkreis, sondern aus der Zeit der 
christlichen Kreuzzüge stammt. Das Wort Jihad, welches meistens 
fälschlicherweise (bewusst?!) mit Heiliger Krieg übersetzt wird, hat sowohl 
eine innere und als auch äußere Dimension der Anstrengung für Allah. In 
diesem Kontext fielen die ausgestrahlten Zitate von mir: „Es ist sowohl ein 
innerlicher Kampf als auch ein äußerlicher. Der kann mit dem PC sein, mit 
einer Feder sein oder auch mit Waffen sein. Aber all das hat seine Ordnung. 
Wir können nicht hier hin gehen und mit Waffen etwas tun, das dürfen wir 
nicht, das hat uns Allah verboten.“ Trotz dieser offenen und deutlichen 
Worte, konnten sich die Verantwortlichen den Sarkasmus in ihrem Kommentar 
nicht vorenthalten: „Immer hin den Jihad mit Waffen schließt Ramis 
zumindest für Deutschland vorerst aus.“ Mit welchem Recht wird mir hier 
unterstellt, dass ich außerhalb Deutschlands und in geraumer Zeit auch in 
Deutschland „den Jihad mit Waffen“  gutheiße oder gar angehe?!

In den folgenden Szenen werden Bilder aus dem muslimischen Gebetsraum an 
der Ruhr-Universität Bochum gezeigt. Der Kommentator äußert sich wie folgt: 
„Im Keller der Uni Bochum. Hier hat die Gruppe muslimischer Studenten um 
Ramis Örlü einen Raum. Zeit fürs Freitagsgebet. Rund 50 bis 60 junge 
Muslime treffen sich hier regelmäßig. Sie stammen aus der Türkei, aus 
Marokko oder Palästina. Manche haben die deutsche Staatsbürgerschaft. Ramis 
Örlü organisiert das Programm. Es geht um Glauben und Gebete, um Religion 
und Politik. Die meisten dieser Studenten sind in Deutschland geboren und 
fühlen sich dennoch hier fremd. Der Islam bietet ihnen halt.“ Nach einigen 
Szenen aus dem Gebetsraum fährt der Kommentator fort: „Heute vor der Kamera 
fasst Ramis Örlü sich kurz und meidet radikale Thesen. Aber er 
veröffentlicht seine Ansprachen anschließend im Internet. Hier ist 
nachzulesen wie er mit dem Qur´an gegen die Ungläubigen zu Felde zieht. Die 
Drohung: >> Wer sich Allah und Seinem Gesandten widersetzt auf diesen 
Ungläubigen wartet eine erniedrigende Strafe. << Der Bochumer 
Studentenführer nennt seine Einstellung selbst: fundamentalistisch.“ 
Anschließend wird eine Antwort von mir eingefügt: „Wenn Fundamentalist 
bedeutet, dass ich mich an die Fundamente des Islam halte, dann bin ich 
einer.“ 

Was die Zuschauer in diesem Abschnitt serviert bekommen ist pure 
Tatsachenverdrehung und schürt - die bis jetzt entstandenen Ängste weiter - 
an. Nun habe ich, der schon vorgestellt wurde, als einer der den 
„Ungläubigen“ das Existenzrecht abspricht, auch noch für sich und seine 
Gruppe einen Raum, in welchem er das Programm organisiert. Dies ist 
offenkundig eine Lüge, denn der Gebetsraum wurde allen muslimischen 
Studenten zur Verrichtung ihrer religiösen Pflichten - von Seiten der 
Universitätsverwaltung – zugesprochen und kann weder mir, noch meiner 
Gruppe gehören. Das Programm, von dem hier die Rede ist, ist das 
wöchentliche Freitagsgebet und wird von vielen anderen ebenso abgehalten. 
Der einzige mit dem sich der Journalist unterhalten hat, war ich und ein 
Kommilitone. Mit dieser Grundgesamtheit wurde die These aufgestellt, dass 
sich die muslimischen Studenten, die sich im Gebetsraum zum Gebet 
versammeln, in Deutschland fremd fühlen. Zwei Dinge sind hier festzuhalten, 
zum einen ist die Redaktion des Beitrags in Sachen Demoskopie das Versagen 
in Person und zum anderen, sind genau diese Spezies von Menschen, der Grund 
dafür, dass sich Muslime in diesem Land fremd fühlen. Ein Muslim, der 
keinem, außer Seinem Schöpfer Furcht erweist, hat es nicht nötig einem 
Journalisten etwas vorzuspielen, wieso sollte ich mich dann vor der Kamera 
verstellen! Weder habe ich radikale Thesen verbreitet, noch bin ich „mit 
dem Qur´an gegen die Ungläubigen zu Felde“ gezogen! Mir Fehlen regelrecht 
die Worte diese Lügen und Verleumdungen von Seiten der Redaktion zu 
kommentieren. Wir haben bis hierher das Metier der Manipulation von Zitaten 
erlebt. So wurde auch meine nächste Antwort auf die Frage, ob ich 
Fundamentalist wäre, von der Frage getrennt gezeigt, um die vorherigen 
Unwahrheiten zu untermauern. 

Resümee und Anprangerung

Nach diesen Fallbeispielen ist es nicht weiter von Interesse, den 
restlichen Beitrag zu kommentieren. Allein in den oben aufgeführten 
Beispielen ist deutlich geworden, welche Intention mit der ausgestrahlten 
Sendung verfolgt wurde. Ich wurde zu einem Interview überredet – nachdem 
mir mehrmals die guten Absichten des Journalistenteams vorgetäuscht wurden -
, um über meine Person und das Leben junger muslimischer Studenten an der 
Ruhr-Universität Bochum zu berichten, sowie darzustellen, was der Islam in 
meinem Leben für eine Rolle spielt. Ich wurde dermaßen verhöhnt, dass ich 
noch vor Ausstrahlung des Beitrages folgenden Satz vom Journalisten Udo 
Kilimann per elektronischer Post erhielt: „Ich habe ein gutes Gefühl, dass 
sich die Protagonisten in diesem Film ordentlich wiedergegeben finden.“ Das 
von mir gezeigte Bild, d.h. der islamistisch, fundamentalistische 
Studentenführer, welcher radikale Thesen verbreitet, zum Kampf gegen 
Ungläubige aufruft und den Kampf mit Waffen in Deutschland nur vorerst 
ausschließt – und dies alles in einem Raum der Ruhr-Universität Bochum, 
welcher ihm und seiner Gruppe zur Verfügung gestellt wurde -, entspricht 
weder der Realität, noch befürworte ich so eine Gesinnung. 

Ich distanziere mich hiermit erneut von all dem, was mir in dieser 
Berichterstattung unterstellt wurde. Und im selben Atemzug beschuldige und 
klage ich in aller Öffentlichkeit Herrn Udo Kilimann, Frau Gisela Kilimann, 
den Redakteur Friedhelm Lange, sowie die Arbeitsgemeinschaft der 
Rundfunkanstalten Deutschlands (ARD) und deren Mitglied, den Westdeutschen 
Rundfunks (WDR), an, wegen Rufmord und Verleumdung an meiner Person. Des 
weiteren fordere ich all dies öffentlich zurückzunehmen und sich bei den 
geschädigten zu Entschuldigen. Was die bei mir entstandenen Verluste 
betrifft, so werde ich auch diesbezüglich Anklage erheben. 

Ich wünsche mir, vor allem in dieser schweren Zeit, das sich Menschen vom 
Bann käuflicher  Meinungsmacher entziehen und sich gezielt mit dem Islam 
auseinandersetzen, denn nur so ist überhaupt eine angstfreie und 
harmonische Zukunft von Dauer. 

Karlsruhe, den 31.10.2002

Ramis Örlü


Anlage C

Sehr geehrte Damen und Herren, 

wie ich erfahren musste, planen Sie am 19. Januar 2003 um 9 Uhr die 
Ausstrahlung des Beitrages "Wir wollen den wahren Islam - Junge Muslime in 
Deutschland von Udo Kilimann 2001", welcher am 8. September 2002 um 17.30 
Uhr auf ARD bereits ausgestrahlt wurde. In diesem Bericht werde ich 
persönlich diffamiert und mit mir ebenfalls die Muslime an der Ruhr-
Universität Bochum. Diese Tatsache habe ich bereits am selben Tag in einer 
Stellungnahme veröffentlicht 

(siehe dazu:   [URL=http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/ramis.oerlue/aboutme.htm]web page[/URL] 
und am 31.10.2002 in Karlsruhe zur Strafanzeige gebracht

(siehe dazu:   [URL=http://homepage.ruhr-uni-bochum.de/ramis.oerlue/stell2.htm]web page[/URL]  

Ich möchte Sie darauf hinweisen, dass auch der Oberbürgermeister der Stadt 
Rastatt diesen Beitrag in einer Stellungnahme als tendenziös und einseitig 
verurteilt 

(siehe dazu:  

Da inzwischen auch wegen dem Beitrag das Gericht eingeschaltet wurde, bitte 
ich Sie hiermit höflichst, von einer Ausstrahlung abzusehen. Ich hoffe, 
dass der Sender Phoenix dem "Trend" der undifferenzierten Panikmache nicht 
folgt und sich für Objektivität und wahrheitsgemäße Berichterstattung 
entscheidet.

In Erwartung einer schnellen Antwort verbleibe ich und muss Sie (aus 
rechtlichen Gründen) darauf hinweisen, dass ich mich gezwungen sehe bei 
Ausbleiben einer Antwort oder Ausstrahlung des Beitrages ebenfalls 
gerichtliche Schritte gegen Sie einzuleiten.

Mit freundlichen Grüßen

Ramis Örlü

Göteborg, den 3. Januar 2003


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"Wer so tut, als bringe er die Menschen zum Nachdenken, den lieben sie. Wer sie wirklich zum Nachdenken bringt, den hassen sie.",A.H
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