hallo mrvi! ich melde mich hier noch einmal, weil mir das thema wirklich am herzen liegt.
nach einer der überlieferungen spricht jesus am kreuz: "mein gott, mein gott, warum hast du mich verlassen?"
jesus glaubte an seinen gott und die mission, die ihm von gott aufgetragen war. was er nicht wusste: in welches fegefeuer gott ihn schicken musste (*musste*!) in dieser situation zweifelt jesus nicht an gott! aber er zweifelt daran, ob gott noch *bei ihm* ist! dieser ganze, schreckliche und sehr menschliche zweifel löst sich erst hier auf:
"niedergefahren zur hölle, am dritten tage auferstanden von den toten, sitzend zur rechten gottes, von dannen er kommen wird, zu richten die lebendigen und die toten."
das ist ein teil des glaubens von christen! noch einmal: wäre die geschichte von jesus mit seinem schrei am kreuz zu ende, hätte sich niemand gefunden, der jesus nachgefolgt wäre.
jesus hat allen zweifel der menschen auf sich genommen und dem zweifel einen ausdruck gegeben. er ist, wie wir, ein mensch, der aber überzeugt davon war, ein prophet gottes zu sein. vielleicht war jesus ja selbst sehr überrascht, dass ihn sein gott durch so viele prüfungen schickte!
und dann: es wurde hier gesagt! aber, es ist mir keine stelle im neuen testament bekannt, in der jesus zu seinen jüngern von der gewissheit seiner auferstehung berichtet.
das wirklich *neue" an diesem jesus war ja, dass er die religion auf die erde zurückholte und ihr wieder eine menschliche dimension gab - mit fragen, zweifeln, verzweiflung, seltsam unverhofften wundern und der hoffnung (aber nicht der *gewissheit*), dass gott die menschen nicht allein lässt.
Jocim