ach ute! ist die homosexualität wirklich eine prüfung der "auserkorenen"? warum denn?

schau einmal: unser gott hat uns eine gewisse lebensspanne geschenkt. in diesem leben sollen wir uns verwirklichen, das heisst: alle kräfte darauf richten, mit uns und den menschen um uns herum in einen *einklang* zu kommen. das gelingt aber doch nur, wenn wir den *anderen* akzeptieren und wir *ihn*. da ist dann keiner - auserkoren -. jeder ist so wie wir, nur manchmal ein wenig anders! ja! ein wenig anders. und deshalb bringt das leben ja auch manchmal spass, oder?

wenn ich von etwas felsenfest überzeugt bin - nun, gut! aber dann sagt mir der andere: hoppla! das sehe ich ganz anders. wenn es dann gut geht, sprechen wir über unsere differenzen - in freundschaft!

so ist das auch mit dem gespräch mit schwulen...ach was! so ist das mit jedem gespräch, dass wir führen: als deutscher mit marokkanern, als westdeutscher mit einem ostdeutschen, von mir aus: als schwerhöriger mit einem sehbehinderten...wie auch immer! hat jemand zum beispiel ein zu kurzes bein, dann beneidet er sicher alle, die über zwei gerade gewachsenen beine verfügen...

aber interessant wird es doch erst dann, wenn ich erfahre, wie ein mensch auf zwei ungleich gewachsenen beinen trotzdem *lebt*, oder eben seinen weg sucht, um *zufrieden* zu werden...will sagen: nicht mehr zu hadern mit seinem schicksal, oder es verfluchen...

keiner, der ausserhalb irgendeiner norm geboren wird, ist "auserkoren", höchstens in dem sinne, dass er versuchen muss, viele fragen zu beantworten -für sich und andere -, die sich die allermeisten, aus trägheit, weil sie zu bequem sind, oder weil keine notwendigkeit besteht - nicht stellen.

J.