Hallo ihr alle,
Marokko könnte ohne weiteres an so einem Wettbewerb teilnehmen, denn gerade auf dem Land funktioiert der gesamte Tourismus ähnlich wie hier geschildert. Viele nette kleine Auberges und Campingplätze sind durch Eigeninitiative der Leute vor allem im Süden entstanden. Zahlreiche Kasbahs dienen als Edelhotel oder aber auch wie die Kasbah Ait Abou Ali in Skoura den Touristen mit schmaleren Geldbeutel als Auberge oder Gite d´Etappe. Die meisten Kasbahs können von den Familien so überhaupt am Leben erhalten werden. Aber auch die kleinen Auberges am Erg Chebbi sind alles Eigeninitativen und mit Fossilienshops und Kameltouren schaffen sich die Leute zusätzliche Einkommensquellen. Auch die zahlreichen Kunsthandwerksläden und Keramikstände, Teppichläden etc. beziehen ihre Waren aus Familienunternehmen nicht aus Massenfertigungen. Damit werden vielen Familien Einkommensquellen geschaffen. Dazu kommen die Kooperativen die auf dem Land entstehen und die Vermarktung gemeinschaftlich lösen z.B. Teppichkooperativen in Taliouine und Tazenakht, die Safrankooperative in Taliouine, die Arganienkooperativen in Agadir und Tamanar, die von der GTZ geförderte Zusammenarbeit der Kameltourenanbieter, Säuberung der Wüste, Ausweisung eines Naturparks um Zagora- das sind alles Projekte des nachhaltigen Tourismus in Marokko. Dazu kommt der Trekkingtourismus der einheimischen Bergführern Arbeit schafft und zusätzlich deren Familien am Tourismus verdienen lässt in dem diese Gite d´Etappe - Unterkünfte in Mehrbettzimmern ähnlich unserer Berghütten anbieten. Diese Gite z.b. im Ait Bou Guemezz-Tal gehören alle einheimischen Familien. Auch ein Schnitzerwerkstatt entstand in Agouti, die Produkte für die Touristen schaffen sollen. Durch Muli- und Pferdevermietung entstehen zusätzliche Einkommensquellen. Die Bergfüher werden in der Bergführerschule in Tabannt ausgebildet und verstehen was von ihrem Job. Gerade im Bou Geummez-Tal kann man einen Urlaub zusammen mit den Menschen verbringen und viels von den traditionen kennenlernen. Beatrice Buschor und ihr PArtner Lhoucine Oulkadi mit ihrem Büro Tamsilt-Tours ind auf solche touren spezialisiert. Eigentlich ist alles was sich außerhalb von Agadir, Ourzazate und manchen Bereichen von Marrakesch abspielt Individualtourismus von dem die Bevölkerung profitiert und auch manche Reiseveranstalter die nicht nur auf Badetourismus sezten, nehmen auch die kleinen Anbieter in Anspruch. Leider setzt das marokkanische Tourismusministerium immer noch hauptsächlich auf Badetourismus ohne die Kleinen zu fördern. Neue Gebiete an der Küste werden erschlossen ,jedoch viel zu wenig das Hinterland mit seinen mannigfaltigen Möglichkeiten vermarktet. Zu den Folgen des 11. September kommt leider auch noch die schlechte Vermaktung des Produktes Marokko.
Der Tourismus könnte blühen, wenn bekannt wäre was Marokko zu bieten hat.