la salam ála ghulat.
Chibo, Danke, dass du auf den Film von Joussef Shahin hingewiesen hast.Immerhin hat ihm diser Film einen Oskar gebracht. Nicht umsonst übrigens. Alles hat gestimmt, die Geschichte, die Technik, die Regie, der Ton usw. Ich habe den Film mehrmals gesehen und ich muss ehrlich zugeben, dass mir der Film die Person Ibn Rushd am nächsten gebracht hat.
Dass es solche Lichter voller Glanz gerade in der Dekadenzzeit islmischer Zivilisation gab, feut mich. Wie ich im ersten Beirag bereits vorgeschickt habe, ist mit Ibn Rushd die Rehabilitierung des Menschen als mündiges Geschöpfe Gottes unabhängig von der Autorität der Tradition und von durch sie erzeugten Normen verbunden.
Ibn Rushd ist nur im Zusammenhang einer langen Tradition des freien Denkens zu sehen, die im westlichen Teil des damaligen islamischen Reiches entwickelt wurde. Sie beginnt mit den Andalusiern Ibn Hazm und nach ihm Ibn Bajja, dann dem spirituellen Gründer der Almuhadendynastie, Ibn Tummert, und schließlich mit dem Arzt Ibn Tufail, dem Lebensgenosse Freund von Ibn Rushd.
Es ist eine unterbrochene Periode des rationellen Denkens vom 9.Jh. bis zum 12.Jh. Ibn Rushd ist so zu sagen die Spitze des Eisberges. All diesen Menschen ging es darum, sich vom Joch der Glaubensrichtungen zu befreien und den Islam als offene Offenbarung zu reetablieren, indem sie durch ihren Ijtihad im wahrsten Sinne und nicht zu letzt durch ihre rationelle Argumentation dem Fanatismus der Glaubensrichtungen widerlegten.
In der Tat, hat man bei der lektüre von Ibn Rushd das Gefühl, dass sich für die Vernunft ein Fenster nach mehr Kreativität öffnet. Wäre nur die eiserene Mauer der Glaubensrichtungen gebrochen, wären die Muslime schon lange weit gekommen.
Man fragt sich natürlich, wieso gerade im islamischen Kulturraum der Averroismus ( von Ibn Rushd) vehement bekämpft wurde, was übrigens der Film " Al Massir" sehr schön dargestellt hat. Wohingegen der Westen schon im 13.Jh. Ibn Rushd entdeckte, rezepierte und weiter entwicklte, aber nicht nur als Übersetzer von Aristotales , sondern als Kommentator und Kritiker desselben. Seine Auswirkungen auf das europäische Denken kann heute keiner verleugnen. Es ist soweit gekommen, dass Thomas Aquin und sien Epilogen später gegen Ibn Rushd aufhetzten, da seine Gedanken sogar für die Macht der damaligen Kirche allzu gefährlich wurden. Shahine verwies darauf mit der ersten Szene in seinem Film " aL Masir " in der ein europäischer Anhänger von Ibn Rushd zum Ketzer erklärt wurde und in der Öffentlichkeit bestialich verbrannt wurde. Dem Regisseur ist es wunderbar gelungen, die Songs von dem Nubiyer Mohammed Mounir als Begeleitmusik einzusetzen. Mohammed Munir spielt selber als Singer und Freund von Ibn Rushd. Damit steht für Shahine fest, dass die Grundsätze des Humanismus, wie ihn Ibn Rushd begriff, auch bis heute nicht an Bedeutung verloren haben.Denn alle Songs von Mohammed Mounir sind ein Schrei gegen die Tortur und religiöses Joch. In dem Film wurde er von den Fanatikern ermordet. Für Ibn Rushd war das Signal genug, sich auf den Weg zu machen gen Süden nach Marakkech, die zur damaligen Zeit jedem Verfolgten Asyl gewährte.
Das Erbe Ibn Rushd lebt heute auch noch in den Bemühungen eines Mohammed Arkoun, die religiösen Autoritäten zu entsakralisieren durch Kritik ihrer Fundamente, oder eines Mohammed Abid Al Jabiri durch seine Kritk an den religiösen Ideologien in der Geschichte des Islam.
Dass die sogenannten Fundis eben wegen ihrer Treue zur Glaubensrichtung uns an das tragische Schicksal von Inb Rushd, ist traurig genug. Ihre bisherige Funktion während der ganzen Geschihte des Islam bestand darin, rationelle und menschenfeundliche Tnedenzen zu blockieren. Das ist ihnen zur Zeit von Ibn Rushd gelungen, genauso wie vro Kurzem, als dann Najib Mahfoud den Unglauben bezichtigt wurde,wegen seines Romanes, " Awlad Haratina" " Die Kinder unserer Gasse, wo er von Propheten wie normale Menschen erzählt. Ein perverser Angehöriger des regimenahen Islamismus und jahrelang Abgeordenete im ägyptischen Parlament hat diesen Roman verboten, mit der einzigen Begründung, Najib Mahfoud hätte sich über die Propheten lustig gemacht und das sei Häresie und Unglaube/ Kufr. Ergebnis: Mahfoud ist von Unbekannten überfallen worden und beinahe wäre er gestorben.
Dieser Entwicklung muss man mit dem argumentativen Denken und Mitteln entgegenwirken.
Shahine hat seinen Anteil gemacht. Andere sind daran. Ich tue das durch die bewußte Erinnerung an Ibn Rushd in diesem SB.
Umniya