Tja,
das Thema der Diskussion war Timuzgha ( Amasirität) und die legitimen Rechte der Masiren, nun sind alle beim Kalifen und Islam gelandet.
Ist es zufall, keinswegs!
Ich erinnere an den Satz des Marokkanischen Mitläufers, der an den Terror des 11.09 mitgewirkt hatte. Er sagte im Gericht: " Ich bin eigentlich ein Berber, aber der Islam hat aus mir einen Araber gemacht".
Der Islam in arabischer Sprache hat zur Arabisierung vieler Masiren geführt, die "arabische" Schule will die restlichen Masiren noch mehr arabisieren.
Dass die Masiristen, trotz der feindlichen Haltungen vieler Marokkaner, es geschaft haben, vom König ein masirisches legitimes Institut zu bekommen, zeigt wie wichtig und richtig ihre Ideen und Diskurse mittlerweile auch sind. Die Masiristen werden mit den anderen engagierten gesellschaftlichen Kräfte die Modernisierung und Demokratsierung der marokkanischen Gesellschaft erreichen. Vieles spricht dafür!
Der Diskurs der Masiren basiert auf dem Einheimischen Element, der Rationalität, Demokratie und Modernität.
Der Diskurs der Islamisten basiert auf der Religion.
Der Diskurs der laizistischen Panarabisten/Arabisten basiert auf dem Arabertum.
Die Unterschiede in der Argumentationen sind deutlich:
Die Ideen der Masiristen haben ihren Ursprung in Nordafrika, während die beiden anderen Gruppen ein fremdes Gedankengut so sehr komsumieren, dass sie sich völlig entfremdet haben.
Es gibt im Koran keine einzige Sure, die das Arabische als SECHSTE PFlICHT eines Muslims vorschreibt. Und dennoch werden die Panarabisten und Islamisten nicht müde zu wiederhollen, der gute Muslim soll Arabisch können, es ist immer eine Mischung aus beiden Ideologien: Islamistische und Arabität!
Heute werden Imazighen im Namen der Arabität und Islam beherrscht, immer noch.
Der Islam ist verfassungsrechtlich geschützt, d.h er ist die Staatsreligion. Der islamistische Islam ist ein Import aus den Büchern einiger Nicht-Marokkanern, wie Ibn Taymiya, Said Qutb, Hassan Al-Banna, Usama ben Laden usw... die Islamisten konsumieren fremdes Gedankengut und verbreiten es in Marokko.
Das Arabische ist verfassungsrechtlich geschützt, d.h es ist die offizielle Sprache Marokkos,aber keine Nationale Sprache.
Tamazight ist die einzige Nationalsprache und die Amasirität ist die einizige einheimische Ideologie im Sinne von Ideensystem, aber beide sind ohne Anerkennung, sie haben keinen rechtlichen Status in Marokko, d.h sie werden nirgendwo in der marokkanischen Verfassung erwähnt. Das ist staatlicher Rassismus gegen die Urbevölkerung und Mehrheit des Landes. Und es dauert immer noch an!
In Marokko glauben die Machthaber immer noch daran, mit dem Islam und dem Arabischen werden wir die masirische Identität immer noch überlagern und beherrschen. Die Zeit wird es zeigen, aber es gibt sehr starke Indizien dafür, dass Timuzgha ( Die Amasirität) eine gute Zukunft hat. Nicht nur in Marokko, auch in Algerien und Libyen.
Mit der Zunahmme des Wissens sinkt langfristig der blinde Glaube, der immer noch sehr viele geistig lenkt.
Wer sich ein Bild vom rassitischen Umgang des Staates und der Nicht-Masirophonen Marokkanern mit der Amasirität machen will, der sollte seine Sprache in den staatlichen Institution und im Alltag unter arabophonen Marokkanern sprechen. Man wird immer aufgefordert, Arabisch zu sprechen, als ob das Arabische eine sechste Pflicht des Islam wäre! Die Masiristen haben es geschafft, gewisse Selbsverständlichkeiten, wie Arabisch sprechen und Tamazight vergessen, in Frage zu stellen.
Als der masirisch-muslimische Gelhrte Alyoussi aus dem Mittleren Atlas eine Fatwa aussprach, damit der Koran ins Masirische übersetzt wird, gab es einen großen Aufstand der arabophonen muslimischen Gelehrte in Fes und sprachen sich dagegen. Viele dieser Gelehrten erklärten die Fatwa von Al-youssi für ungültig, obwohl er der wichtigste Gelehrte war. Der Gelehrte und Freund von Al youssi Mohammed Al-Moukhtar aus Souss, schreibt in seinem 12 Bändiges Werk zu diesem Vorfall, dass er nach dieser Reaktion den Hass der arabophonen Gelehrten sehr stark gespürt und sofort die Stadt Fes, wo er lehrte, verlassen hat. Das Problem der masirischen Identität ist nicht neu, vielleicht für viele. Dieses Problem gab es auch unter den muslimischen Theologen.
Ich will nicht tiefer in die islamische Geschichte graben und andere Beispiele liefern, aber jeder sollte wissen, dass es Masiristen immer und überall gab, auch in der von einigen hier immer wieder verklärte Zeit des Islam.
Und wer sich als masirischer Muslim versteht, der sollte wissen, dass es einen Koran und religiöse Bücher auf Tamazight gibt, die frei sind vom islamistischen Wahn und Wirrwarr. Aber auch hier zeigt der Staat sein wahres Gesicht, Tamazight soll weder in den Moscheen, noch in den staatlichen religiösen Zentren eine Rolle spielen.
Ich hoffe, es war mein letzter Beitrag.
Ich hatte eigentlich vor, einen 2. und 3.Teil zu kopieren,aber es scheint mir unwichtig für einige hier zu sein.
Die Gegenargumente habe ich nirgendwo lesen können, die Nicht-Beachtung meines Beitrages auch nicht, da jeder ihn gelesen haben muss.
Aber wenn wir anstatt die Wahrheit und Redlichkeit zu verfolgen, die Eitlkeit und die Feindschaft zu wollen, dann macht das Disputieren keine Freude, mit den politischen Feinden der Amasirität erst recht nicht.
Die Masiristen haben 12 Foderungen für die Zukunft der Amasirität formuliert ( u.a Manifest Amazigh). Eine ihrer Forderungen ( das Institut) wurde erfüllt. Die wichtigste Forderung , nämlich die verafassungrechtliche Anerkennung des Tamazight als Nationale und Offizielle Sprache, wird blokiert, weil diese Erfüllung dieser Forderung die Existenz und Zukunft der masirischen Identität garanzieren wird. Aber das wird noch ein langer politischer Kampf werden. Die politischen Feinde sind seit Jahren, sowohl in Marokko als auch hier, nur damit beschäftigt, gegen die Masiristen zu sein. Hautsache dagegen! Wenn man sie um Lösungen und Vorschläge für die Zunkunft der Amasirität bittet, flüchten sie in die Religion oder in die Monarchie.
Das ist nicht neu!
Gruß und tschüss
Mohand