Salam/azul/hallo,

also ich bin deutsch/rifisch/arabisch/spanischsprachig aufgewachsen. Später in der Schule kam dann auch noch Englisch dazu, ein wenig französisch und da ich an der Niederländischen-Grenze großgeworden bin und viel Zeit bei meiner Familie in Holland verbrachte, habe ich auch noch relativ gut niederländisch sprechen gelernt. Außerdem gab es sehr viele Marokkaner aus der Souss- und Atlas-Gegend in unserer Nachbarschaft, so dass ich neben meiner Muttersprache Rifia auch noch dieser Berber-Dialekte zumindest sehr gut verstehen konnte....

Das Arabisch haben wir sowohl von unseren Eltern (es gibt tatsächlich Eltern aus dem Rif, die ihren Kindern arabisch beibringen und es auch selber sprechen) als auch in der Koran- sowie in der deutschen Schule als muttersprachlichen Ergänzungsunterricht erlernt - und natürlich im täglichen Umgang mit unseren arabophonen Freunden/Nachbarn.

All diesen Sprachen haben mich und meine Geschwister positiv beeinflusst und lassen uns sehr gut in allen Gesellschaften und Kulturen "integrieren". Vermutlich hat uns dies nichts ausgemacht, weil wir Berber sowieso ein Mischvolk sind und uns schon aus Alterszeiten auf andere Sprachen und Kulturen einlassen mussten.

Mir ist auch aufgefallen, dass sich Marokkaner bzw. Berber insgesamt sehr leicht tun mit Sprachen.

Aber generell, sollte zumindest hier in Deutschland der Fokus auf das Erlernen der deutschen Sprache liegen, aber es nicht versäumen die Sprachen seiner Wurzeln als Geschenk mitzunehmen.

Was die Überheblichkeit bzw. Arroganz einiger arabophonen Marokkaner anbelangt, so muss ich grinsen. Erstens, weil dies meist von Ihrer Dummheit bzw. Unwissenheit zeugt (zumindest in bezug auf die Geschichte ihrer Wurzeln) und zweitens weil das Marokkanische als andere als Arabisch ist........ Aber es kommt doch häufiger vor als man denkt.


Immer, wenn man die Meinung der Mehrheit teilt, ist es Zeit, sich zu besinnen.
(Mark Twain)