hallo ute,
es ist schon vernünftig, dass die regierung mit einem pilot anfangen will. eine menge fragen und probleme werden zu beantworten und zu lösen sein, und eine unzahl von berechenbaren und unberechenbaren, wichtigen und weniger wichtigen faktoren und details zu evaluieren, bevor man das vorhaben auf nationaler ebene überall umsetzt.
eine der großen herausforderungen liegt mit sicherheit darin, dass es bei tamazight nicht nur um zu achrivierendes altes wissen, sondern um einen essentiell wichtigen, lebendigen und lebhaften teil der marokkanischen identität und des marokkanischen daseins geht, welcher aber stark bedroht ist.
ich rechne damit, dass der unterricht nicht freiwillig sein wird, wobei die befürchtung, er könne als strafe empfunden werden für alle und nicht nur für arabophone gilt. auch bei marokkanern, die noch primär mazighophon sind fehlt es noch an bewußtsein für die mazighische identität und die schule in marokko wird nur noch als ausbildungsstätte und weg zum brot erachtet. fächer, die nicht zum geldverdienen führen werden als strafe empfunden. man muß damit rechnen, dass viele eltern in dem unterricht von tamazight eine überflüssige romantische idee sehen können und ihre kinder in den sprachen bilden wollen, in denen sie später im ausland technische und wissenschaftliche fächer studieren.
gruß
jm