Salam liebe Leute,

ich habe lange diese Diskussion über Berber und Araber hier mitverfolgt. Ich möchte hierzu gerne auch meine Meinung sagen.
Ürsprünglich, wie kann es auch anders sein, komme ich aus dem köngreich Marokko. Und meine "Wurzeln" sind "berbisch". Sehr früh habe ich erfahren, dass Berber, die ja sich wiederum in zig anderen Stämmen unterteilen, "anders" sein sollen wie die "Araber". Schon immer, wenn ich in Marokko angesprochen werde woher ich stamme, sage ich, dass ich eine Marokkanerin bin. Und dann kam meist die Antwort: "Ja, bist Du Berberin oder Araberin?"
Warum das für die meisten wichtig ist, weiß ich nicht so recht. Araber sollen moderner/westlicher in ihrer Einstellung sein als die Berber, so hat man es mir eingebleut. Auch sollen die Araber weniger religiös eingestellt sein wie die Berber (das höre ich immer wieder und sehe das als den größen Quatsch an)Des weiteren darf es in den meisten berbischen Familien nicht vorkommen, dass man eine/n Araber/in ehelicht (...denn sie sind "anders", so das Argument)
Wie hier schon geschrieben, ich verstehe diese Differenzierungen nicht, zumal ja meine Familie die von mir hier beschriebene Einstellung an den Tag legt.
Warum soll ich stolz darauf sein eine Berberin (Ich mag dieses Wort nicht, die Ableitung kommt von dem Wort Barbaren) zu sein. Stolz bin ich auf etwas, was ich selber mit meinem eigenen Zutun erreicht habe, nicht aber auf etwas, was ich von meiner Geburt her schon zu sein scheine.
Ich frage mich immer wieder, wie kann man hier in Europa über "Ausländerfeindlichkeit" / "Rassismus" u.ä. sich ärgern, wenn man im eigenen Land, unter den eigenen Landleuten, sich immer noch nicht als ein Volk sieht sondern als ein "Splitter" von einem "Ganzen", welcher wiederum wertvoller/besser sein soll als "andere" ?. Warum sieht man sich nicht als ein "ganzes" Volk an und versucht sich gegenseitig zu ergänzen.........schliesslich ist man ja gemeinsam stark.
Ob es nun die diversen Berberdialekte sind (Thamasight spreche ich übrigens auch), die man bewahren und lehren sollte oder die Traditionen, die großer Pflege bedürfen.........alles kann man tun, aber man darf sich nicht davor verschliessen von "anderen" aus dem eigenen Volk dazuzulernen.
Ich gehe mit offenen Augen durch's Leben. Ich sage mir immer: "Ich bin Marokkanerin und nehme von allen meinen Landsleuten, egal aus welcher Stadt/Dorf sie aus Marokko stammen, das mit was ich als gut und richtig erachte." Wir können voneinander lernen und einander lehren und somit in allem riesige Schritte machen, wenn wir nur keine Vorurteile hegen würden...........und das gilt nicht nur im marokkanischen Volk untereinander, sondern auch auf er ganzen Welt.

Seit mir herzlich gegrüsst
Khira