Hallo Lmarrakchi,

Salman Rushdie schreibt "Satiren" , das ist mir neu. Rushdi ist überhaupt nicht mit Hirsi Ali vergleichbar, weil er ein Schriftsteller ist, und zwar ein sehr guter!!!
Salman Rushdie bedient sich in seinen Werken der islamischen (genauer indo-muslimischen) Mythologie genauso wie der westlichen - und verkörpert damit die Hybridität eine neuen Generation.
Mir sind jetzt noch die Bilder vor Augen als hysterische britische Muslime öffentlich sein Buch "Die satanischen Verse" verbrannten. Kaum einer von denen wird es je gelesen haben.


Ich bin auch nicht der Meinung, dass Hirsi Ali Unrecht hat wenn sie sich massivst gegen die somalische (sudanesische, ägyptische etc...) Unsitte der Frauenbeschneidung wendet und darauf hinweist, dass es in den entsprechenden Ländern zumindest islamisch legitimiert wird. (Leider finde ich gerade die Stelle nicht, in der sie schreibt, dass dies ein älterer Brauch ist, der nicht in allen islamischen Regionen vorkommt) Sie lastet es nicht dem Islam an, dass es diesen Brauch gibt, sondern, dass "er" (der Islam, vor Ort also die muslimischen Menschen in den entsprechenden Ländern) nichts dagegen unternehmen. Sie richtet sich aber auch gegen den von ihr so bezeichneten "Jungfrauenkäfig", also gegen eine überkommene (und doppelbödige!) Sexualmoral, die insbesondere junge Frauen und Mädchen betrifft, gegen häusliche Gewalt gegen Frauen etc. - dass sie sich für diese Themen einsetzt, dafür ziehe ich meinen Hut.
Was mir nicht gefällt, ist, dass sie in dem Buch versucht irgendwelche seltsamen theoretischen Erklärungen essentialistischer Natur zu liefern (Islam und Stammesmentalität etc...) und dass sie dies politisch instrumentalisiert (Muslime in den Niederlanden). Aber sie ist eben eine Politikerin.

Gruß