@elvire,
in marokko ist die meinungsfreiheit zwar fortgeschritten und erreicht erstaunliche ausmaße, aber die verhältnisse bleiben immer noch hinter denen einer westlichen demokratie. es ist auch verständlich, den in marokko geht es nicht darum eine vollkommene demokratie vorzuzeigen, sondern zu beweisen, daß man ernsten schrittes eine transition dorthin vollzieht.
es handelt sich also um ein delikates balance-spiel zwischen all den kräften, die im land von innen oder außen agieren.
jean-pierre tuquoi wie manch andere journalisten sind verbitterte nostalgiker einer dunklen phase marokkos, die ihnen berufliche legitimität und etwas einkomen sicherte. ihre arbeiten - auch die aktuellen - demarkieren sich von hilfreichen informativen analysen und sind persönlichen abrechnungen zuzurechnen. es ist der grund warum, wenige wissen von tuquois werk "le dernier roi" und auch nicht wirklich bedauern wollen, daß es in marokko verboten wurde oder nicht, während sie sich für das buch von dalle, um es sich hier handelt, durchaus interessieren. ich denke, leute - wie man leute auch definieren mag - spüren, ob jemand es gut meint. tuquoi meint es nicht gut. er ist in marokko auch beim volk nicht willkommen.