salam,
ich habe das buch vor wenigen tagen angefangen und ich finde es - bislang - interessant und informativ, obgleich es nichts wirklich neues enthält. es erzählt weniger die geschichte der drei letzten könige marokkos selbst, sondern bemüht sich vielmehr um einen überblick über die politische geschichte des landes seit den jahren kurz vor der unabhängigkeit.
das werk kann man der sparte der personnalsierten politik zuzuordnen (mehr darf man von einem journalisten auch nicht erwarten), wobei die drei könige nicht allein die zentralen figuren darin sind; der anfang ist z.b. eine homage an alle persönlichkeiten, wie allal el-fassi, mehdi ben barka, mahjoubi ahardan, mohammed hassan elouazzani, ahmed belfraj, abderrahim bouabid, etc. etc. die das damalige marokko prägten.
allal el-fassi beschreibt er als eine ausnahmepersönlichkeit, bouabid ist für ihn ein hochbegabter politiker und benbarka der gegenspieler des palasts und eine der wichtigsten figuren marokkos.
vor seinem erscheinen hatte das buch für einen - ich denke auch geplanten - kleinen medienrummel wegen seines titels und des gerüchts über seine mögliche zensur in marokko gesorgt. doch kurze zeit später veröffentlichte das magazin "telquel" daraus unbehelligt etwas genierende passagen über die perönlichkeiten der könige, bevor die meldung dann kam, dass es in marokko problemlos verkauft werden würde.
wer es aufmacht, stellt schnell fest, keine politische anklage a la gilles perrault, oder verbitterte abrechnung a la jean-pierre tuquoi oder stephen smith, sondern eine durchaus kritische jedoch ausgeglichene und in teilen gar positive mit ca. 800 seiten etwas umfangreiche arbeit über marokko in der hand zu halten.
gruss
jm