Hallo Henry,
was findest Du an der Landschaft von Marokko öde? Warst Du nicht im Süden und nicht im Gebirge? Es gibt doch fantastische Landschaften in Marokko! Wenn man jedoch zwischen Nadorund Guercif, Fes und Taza fährt ist es zumindest den Hauptstraßen entlang in der Tat öde, vor allem zu der Trockenheit die momentan herrscht. Du hättest unbedingt in Richtung Tazzaka-Nationalpark (bei Taza), und in den Mittleren Atalas bei Ifrane, Azrou, Sefrou und in den Hohen Atlas fahren sollen. Hier beginnt erst der schöne Teil. Der Norden ist auf der von Dir gewählten Strecke in der Tat nicht besonders reizvoll, allerdings ist diese Strecke bezüglich Hasch auch am unproblematischten. Hier gab es noch nie Probleme. Was die Führung von Aziz betrifft, so höre ich auch immer wieder unterschiedliches, deshalb habe ich ihn jetzt schon an die dritte Stelle bei den Führerempfehlungen gesetzt. Bei ihm muss man aber Fragen stellen, von sich aus sprudelt er mit Informationen nicht los. Wenn man aber mehr wissen will zur Wohnsituation, zu den Problemen der Leute etc. dann erzählt er freimütig. Da Fès el-Bali in der Tat nur aus Souks besteht - die aber für sich schon interessant sind - weil es so etwas, kombiniert mit den Handwerksvierteln kaum mehr auf der Welt gibt - gerät man natürlich zwangsläufig in Geschäfte, da vor allem die Teppichläden und Restaurants in den alten schönen Gebäuden untergebracht sind. Ich empfehle ja zum Überblick den ersten Tag mit Führer zu machen und dann alleine los zuziehen. Dann kann man Fes-el Djedid und das Wasserrad - die Noria, den Dar el-Batha Palast mit dem Volkskundemuseum, den Königspalast (Frontseite) und das Töpferviertel besichtigen. Zu den Gerbern und den Brokatwebern, ins Waffenmuseum am Bordj Nord, die Stadtumrundung und die Son et lumière Vorführung vom Bordj Sud (mit Geschichtserklärungen). Es gibt genug zu sehen wenn man sich Zeit nimmt. Es ist unmöglich in einem halben Tag (Führung Aziz) alles zu sehen. D.h. hier kann man nur die Suqs machen oder man muss ihm sagen, was man gerne sehen will. Ins Museum geht er natürlich nicht mit, den das ist für ihn verlorene Zeit. Da er natürlich in den 3 Stunden möglichst viel zeigen soll, muss man, wenn man an einer langsameren Führung interessiert ist, Schwerpunkte setzten und sagen, was man sehen will. Aber alleine die Außendekorationen (Fliesen, Stuck und Schnitzereien) um die Kairouyan-Moschee und Zawia des Moulay Idriss sind sehr schön, auch die Medersas Bou Inania und Attarine, der Funduq Nejjarine. Ich finde nicht, dass unsere Städte mehr zu bieten haben - anders natürlich und mehr moderne Kultur - aber das ist ja nicht das was man in Marokko sucht oder? Der Blick auch auf die Altstadt vom Bordj Sud ist doch ein Traum, wo findet man das noch? :rolleyes: