Zur Sachebene: Tollwutimpfung oder nicht - für mich war die Frage bislang kein Thema. Ich mach im Schnitt 1x pro Jahr eine größere Trekkingtour (in MA bislang einmal Wüste, einmal Hoher Atlas). Zu Fuß unterwegs, manchmal weitab von Ansiedlungen, Straßen, Pisten... Was hätt ich getan, hätt ich bei näherem Kontakt mit einem Vierbeiner eine kleinere Bisswunde davongetragen? Ich hätt wahrscheinlich gedacht: "Was soll schon sein, Tetanusimpfung hab ich eh, am Weiterlaufen hindert´s mich nicht, u. ich hab jetzt nicht die geringste Lust, diese wunderschöne Tour zu unterbrechen..." Durch diese Pressemeldungen aufmerksam gemacht, hab ich mich über Tollwut, Impfung u. Nebenwirkungen informiert (auf netdoktor.de), werd mich auch vor der nächsten Wanderung nicht impfen lassen, würde aber im unwahrscheinlichen Fall des Falles sofort die Tour unterbrechen u. auch eine längere Strecke bis zur nächsten Stadt in Kauf nehmen, um mir die Spritze(n) verpassen zu lassen.- Touristen, die in Städten und/oder motorisiert unterwegs sind, haben´s da leichter.
Ich hab nicht den Eindruck, dass Hunde in Marokko öfter zubeißen als anderswo. Wie Erika Därr schon schrieb, die Streuner sind meist ohnehin eher scheu u. halten Abstand... Nicht wenigen davon sieht man schon von weitem Symptome von Parasitenbefall u. Krankheiten an, was meinen Beobachtungen nach dazu führt, dass auch viele Tierfreunde das Ihre zur Einhaltung einer gewissen Distanz beitragen.
Als Radfahrerin bin ich schon in Lage geraten, von einzelnen Hunden zur „Jagdbeute“ erkoren zu werden, von einer Meute verfolgt zu werden ist mir bislang erspart geblieben. Hilft stehenbleiben/verlangsamen u. mit Fahrradklingel u. Gebrüll soviel Krach wie nur möglich schlagen? Hat jemand bessere Vorschläge?
Souliman,
ich gehöre zwar auch zu denen, die gelegentlich nach dem Motto „wird schon nix passieren“ handeln, aber ich meine auch, dass am falschen Platz spart, wer vor dem Antritt einer Fernreise keine Rückholversicherung abschließt. Kostet bloß ein paar Euro, eine Rückholung hingegen u.U. viele Tausende...
Farnmausi,
Liebes, jetzt, wo Du weißt, dass diese von Axtattacken, Mordversuch mittels PKW, Steinigung u. dergleichen mehr handelnde Erzählung Dich an das erinnert, was Du beim Einschläfern Deines vierbeinigen Ex-Gefährten empfunden hast, hast Du einen guten Grund, die Lektüre der Fortsetzung (so denn eine Fortsetzung folgt) strikt zu verweigern. Versteh ich.
Aber ich, die ich Krüppelwitze liebe, mir diese herrlich trashigen splatter-movies aus den frühen 80er-Jahren reinzieh und auch gelegentlich einen Blick hier ins Forum werfe, ich wüsste gern, ob das nun schon der Höhepunkt dieser gruseligen Geschichte gewesen ist, oder ob da noch eins draufgesetzt wird, u. wenn ja, wie...
Was geht hier eigentlich ab? Wenn Du ein großes Herz nicht nur für Tiere, sondern auch für abartige Austriaken wie mich hast, klär mich auf!
Und wenn Du ein ganz, ganz großes Herz hast, mach für die Rückholung dieses jungen Touristen (oder seines Leichnams, falls er tatsächlich an Tollwut erkrankt ist, was aber, soviel ich verstanden hab, nicht eindeutig geklärt ist) ein paar Euro locker... Bei Bedarf kann ich gern versuchen, Details in Erfahrung zu bringen (so etwa auch, wer die Initiative ergriffen hat, dieses Spendenkonto zu eröffnen, u. auf welchen Namen es lautet).
Thomas,
entschuldige, aber die Geschichte ist für meine Begriffe sooo grausig, dass es schon wieder zum Lachen ist. Was für eine Art von Lachen? Nun, kein Auslachen, sondern ein unfrohes Notwehr-Lachen, in das ich verfalle, wenn ich mich in die Situation des Protagonisten versetze u. mit Panik- u. Ekelgefühlen einerseits, Mitleid mit der armen Kreatur andererseits klarzukommen versuche. Ich sehe da gewisse Parallelen zu meiner Reaktion auf diese sog. „Krüppelwitze“, die ich zwar nicht komisch finde, über die ich aber trotzdem lache, weil das eine Möglichkeit ist, meine Ängste in Schach zu halten.
Bittebitte, erzähl weiter, damit ich weiß, ob ich lachen muss oder weinen darf, und, nachdem ich dieses emotionale Problem einer gründlichen Bearbeitung unterzogen habe, mich endlich der Frage widmen kann, was denn in einer solchen Lage zum Zweck der Schadensbegrenzung vernünftigerweise zu tun wäre...
Gruß
Elisabeth