Hallo @ alle

in jedem Beitrag steckt etwas Wahrheit, aber es gibt keine Pauschalaussage. Aus Erfahrung sehe ich eine Ähnlichkeit in den Verhältnissen zwischen Deutschland nach dem Krieg, Spanien Anfang der 70er Jahre und Marokko heute im touristischen Aufbruch. Überall gab es am Anfang Opportunisten, die glaubten, die Sichel oder die Angel mit einer Maurerkelle austauschen zu können und am großen Geschäft teilhaben zu können. Mit der Zeit sondierte sich der Markt dann von selbst. Die Könner lernten dazu und realisierten Facharbeit, die Absahner fielen unter den Tisch (wenngleich zum großen Teil saniert).

Marrakech boomt ohne Zweifel und die Preise ufern aus. Deswegen haben auch noch soviele Pfuscher ihr Publikum und ihr Auskommen, weil viele Kunden - und insbesondere Touristen - noch immer glauben, hier könnten oder müssten sie ganz billig bauen dürfen. Dass der Frust und die Enttäuschung dann kommen, ist praktisch vorprogrammiert.

Es gibt jedoch jede Menge guter und ausgebildeter Unternehmer und Facharbeiter, die allerdings nicht für einen Tageslohn von 50 DHs arbeiten und auch nicht Gewehr bei Fuß auf ihre Klientel warten, sondern meistens auf einige Zeit hin ausgebucht sind. So kann es schon dazu führen, dass Experten eingeflogen werden, um Bauten mit Konditionalstrafe fristgerecht fertigstellen zu können.

Eine Schwierigkeit sehe ich alleine in der Beschaffung von Facharbeitern für z.B. kleinere Reparaturarbeiten. Hier besteht m.E. eine Lücke an fähigen Kleinbetrieben oder autonomen Facharbeitern.

Gruß von drake