Hallo Gabriele & Martin,

Es liegt mir fern „alte Hasen“ nicht zu glauben und ich bin auch dankbar für jeder Warnung und Hinweis. Es ist immer gut vorgewarnt zu sein.

Die ökonomische und soziale Situation sowie den Verhaltensweisen, den Du beschreibst Gabriele, kenne ich aus Tunesien und zum Teil auch aus anderen Ländern. Es hätte mich überrascht wenn es in Marokko anders gewesen wäre.

Selbstverständlich wäge ich ab, wen ich wann und wo mitnehme (oder mit wem ich mitfahre). Und ich mache mich auch vorher Gedanken wie ich Risiken begrenzen und mit bestimmte Situationen umgehen kann. Das gilt prinzipiell aber auch für jede Einladung den ich bekomme oder mache.

Ich bin in der Regel eine freundliche, hilfsbereite Frau die andere mit respektvollem Interesse begegnet und auch bereit ist sich den lokale Gepflogenheiten an zu passen, aber wenn es wirklich nötig ist kann ich auch anders auftreten.

Durch meine Lebenserfahrungen habe ich schon von früh an gelernt, dass (für mich) die größte Gefahr darin steckt zu glauben, dass ich sicher bin bzw. das mir nichts passieren kann / wird. Und das die größte Sicherheit darin besteht zu wissen wie mit unangenehme, schwierige oder gefährliche Situationen um zu gehen. Das bedeutet für mich, dass ich mich bei den Reisevorbereitungen Gedanken über mögliche Risiken und den Umgang damit mache, ich jede Situation einzelne einschätze (und das auch gut und schnell kann), und ich mich verbal, psychisch und im äußersten Notfall auch physisch verteidigen kann. Mein Körperbau war sicherlich auch schon mal hilfreich. Das gesagt, ich weigere mich jeder Mensch und Situation den ich begegne als Gefahrenpotential an zu sehen. Dann wäre ich nämlich nicht mehr in der Lage den Kontakt mit Menschen zu genießen, nicht in fremde Ländern und auch nicht hier.

Was das mitnehmen von Trampern in weitestem Sinne betrifft: Als Fahrerin habe ich das Steuer in der Hand und kann somit entscheiden wo es hin und lang geht. Wenn es meinen Mitfahrer_In nicht passt, kann er oder sie aussteigen. Und keiner kann mir zwingen aus zu steigen, ein Laden zu betreten oder eine Dienstleistung an zu nehmen, wenn ich das nicht will. Darin bin ich inzwischen gut geübt (Türkei, Ägypten und Tunesien).

Dass es neben den viele schöne Erlebnisse den ich – beim „Trampen“, beim Mitnehmen und in andere Situationen - machen dürfte, auch mal weniger schöne gab, damit kann ich sehr gut leben. Für die geringe Zahl von weniger schönen Momenten hätte ich die viele Schöne nicht verpassen wollen.

Ich stimme Martin zu: jeder sollte selbst entscheiden ob er jemand im Auto mitnehmt oder nicht.

@ Martin: den Association Nibras steht jetzt definitiv auf mein Reiseplan. Ich würde gerne mehr darüber erfahren und vor Ort lässt sich vieles besser vorstellen und verstehen, und wenn die sich über Interessenten freuen…ist die Entscheidung einfach. Wie kann ich denen am besten mitteilen wann ich komme? Genau würde ich das wahrscheinlich auch erst 1-2 Tage vorher wissen.
Und danke für den Idee mit den „Freunde in Ketama“ den ich auf Deine Webseite aufgepickt habe. Ich konnte zwar bisher solchen Verkäufern auch immer deutlich machen, dass wir nicht ins Geschäft kommen würden, aber deinen Satz funktioniert in Marokko sicherlich besser.

Vielen Dank euch beide für eure Antworten.

Ingrid