Salam Ingrid,
in meinen Reiseberichten ist ja zu lesen, dass ich oft Anhalter oder Tramper mitnehme.
Und wie du auch, nicht nur in Marokko, sondern in jedem Land. Jedoch nicht Jeden und Jede.
Vielleicht ist die Bezeichnung "Tramper" etwas falsch gewählt.
Primär geht es um Menschen, die von einem Ort zum anderen mitgenommen werden wollen. Und das können Kinder, Jugendliche, Frauen, Männer jeden Alters sein. Und auch hier nehme ich nicht immer jeden mit.
Ab und an hat man halt mal eine Labertüte oder eine weniger gut riechende Person an Bord. Ich schätze, dass ich zu 99% nur sehr positive Erfahrungen in Marokko gemacht habe.
Und ja, Kontakte kann man hier oft sehr gute knüpfen. Auch zu einem Tee oder einem Mittagessen wurde ich schon öfters eingeladen. Einige der "Tramper" besuche ich auch, wenn ich wieder in ihrer Region unterwegs bin.
Und wenn die "Chemie" stimmt gibt es oft herzliche Umarmungen und Küsse bei Abschied von den Männern. Von Frauen ab und an einen Kuss auf den Handrücken.
Oft halte ich während der gemeinsamen Fahrt an um ein Foto zu machen. Ich steige aus und der /die Mitfahrer sind im Auto. Und hier liegen oft die Geldbörde oder die Telefone offen herum. Und noch nie ist irgendein Gegenstand abhanden gekommen.
Wenn ich Bedenken habe, (2 x bis heute) bitte ich den Fahrgast mit auszusteigen, um von mir auch ein Foto zu machen

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Schön war es auch wieder letzten Monat, als ich wieder Anhalter mitgenommen habe.
Im Rif nahm ich eine älteren Mann mit. Und dieser kannte jeden der Grasverkäufer mit Namen, die mich mit ihren Fahrzeugen einige Kilometer begleiteten.
Sehr gefreut hatten sich meine Fahrgäste, und manchmal waren sie auch etwas überrascht, als ich ihnen Trinkwasser aus meiner Flasche angeboten hatte.
Glaube einer der Fahrgäste, hatte sich auch kurz bei seinem Gott bedankt. Er konnte es nicht fassen, dass wir das frische Wasser gemeinsam tranken.
Manchmal wollen dir die Menschen auch das Fahrgeld bezahlen, zeigen ihre Ausweise, schenken dir etwas Obst oder ein Stück Brot usw.
Wie Gabriele schrieb, kann es auch sein, dass man einen Anhalter mitnimmt, der dich zu einem Geschäft bringen möchte um dort etwas zu kaufen. Passiert meist in touristisch erschlossenen Regionen. Mir ist das nur einmal passiert. Und hier wurde ich richtig laut

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Jedoch muss sich jeder selbst entscheiden, ob man Fahrgäste mitnehmen möchte oder nicht.
Du kannst gerne die Association Nibras besuchen, um dich vor Ort über das Projekt zu informieren. Redouane und Suzanne freuen sich über jeden Interessenten. Schlafen kannst du sehr gut in deren Wohnzimmer oder vielleicht schon in einem der Berberzelte.
Im Dezember mache ich dort auch wieder ein Besüchle

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