Hi Latino,
ich denke das ist eher Islamophobie als ein Entgegentreten einer angeblichen Islamisierung. Wenn behauptet wird, dass die europäische Gesellschaft islamisiert wird, sollte diese Behauptung bewiesen werden.
Ich kenne mich z.B. in Mannheim ganz gut aus. Da leben nun wirklich sehr viele Muslime, gefühlt sind es mehr Muslime als Christen.
Wie soll dort aber die Islamisierung aussehen?
Ruft dort etwa 5 mal täglich der Muezzin zum Gebet? Gibts keine Leberkäs-Semmel mehr? Sind Biergärten abgeschafft worden oder werden Leute, die - insbesondere während des Ramadan - einen Döni verschlingen auf der Straße angepöbelt, weil sie gegen islamische Regeln verstoßen? Darf nicht mehr FKK gemacht werden? sind Bikinis verbannt? Werden Homosexuelle bestraft? Frauen eingesperrt??
Nichts davon trifft zu, nur die Angst vor alldem. (Ok, vor einer Bestrafung von Homosexuellen befürchten sich viele vielleicht nicht so sehr....

jo mei, in dem Punkt san´s jo gorned so verkehrt die Arrraber, dös muaß i scho sogn!)
Das Argument, die Religionsfreiheit in Deutschland abzuschaffen oder einschränken zu wollen, weil es die in Saudi Arabien schließlich auch nicht gibt, überzeugt mich jetzt auch nicht wirklich. Was hindert uns daran besser zu sein als die Saudis?
Trotzdem bin ich grundsätzlich für die Trennung Kirche/Staat. Aber im öfentlichen Fernsehen lässt sich die wohl nicht ohne weiteres durchsetzen. Sonst dürfte es auch keine Übertragungen von Ostermessen oder Weihnachtsmessen mit Kruzifix geben. Und wenn es die gibt, darf es auch muslimische Messen incl. Halbmond geben.
Wenn in Marokko ein paar Millionen Christen leben würden, gäbe es dort sicherlich genau die selbe Diskussion pro und contra Toleranz oder Ausgrenzung.
Gruß Lothar