Original geschrieben von: Thomas Friedrich
Iman,

noch ein Wort zu Ikea:

Natürlich wurden keine 1.200 "neue" Arbeitsplätze geschaffen, sondern es wurden 1.200 Arbeitsplätze bei Ikea geschaffen.

Tatsächlich neu geschaffen wurden mit Sicherheit keine 100, denn zu berücksichtigen ist, dass jedes Möbelstück welches bei Ikea verkauft wird, eines weniger ist was ein kleiner Schreiner in seiner Garage herstellt und verkauft.
Man könnte also auch davon sprechen, dass Ikea Arbeitsplätze bei Kleinunternehmern vernichtet.
Beides gegengerechnet ergibt wohl die tatsächliche Begebenheit.
(Das Ergebnis wird sich, bis auf ein paar Bürojob´s in der Verwaltung in etwa die Waage halten.)






Guten Morgen Thomas

na ja die brauchen aber auch lokale Mitarbeiter für die Logistik, den Non-Food und Food-Bereich, Zulieferer, Gärtner etc. etc....selbst wenn es keine 1200 sind, es sind trotzdem Arbeitsplätze und ich finde es gut. Auch Verwaltungsjobs sind Jobs :-)
...

Ich verstehe Dein Argument mit den lokalen Schreiner absolut. Aber ehrlich gesagt: Was kauft man bei IKEA? Also ich zumindest in den letzten 20 Jahren immer nur irgendwelchen Kleinkraum (Geschirr, Gläser, vielleicht mal das "berühmte" Regal, Servietten, Kerzen etc. etc.). Wirklich gute und solide Möbelstücke habe ich sowohl in Deutschland, derzeit in der Schweiz und auch in Marokko bei Fachmärkten gekauft.

Unsere Küchen auf dem Land und in Marrakech haben wir von einem Schreiner in Mohammedia von Hand anfertigen lassen. Die Qualität war so hervorragend, dass wir ihn und seine zwei Gesellen auf unsere Kosten sogar 3 Tage im Hotel in Marrakech einquartiert haben, damit er unsere Küche in Marrakech ebenfalls schreinern kann. Solides Holz, Küche im Landhausstil (ja teuer, aber die hält auch bis zum Ende). Ich würde nie ne Küche im IKEA kaufen.

Sämtliche Türen im Haus und im Appartment, Fernsehtische, Sideboards, sogar alle Betten und die Einbauschränke haben wir auch alles bei ihm anfertigen lassen. Es ist wunderschöne Handarbeit (stelle mir immer vor, was das hier in der Schweiz gekostet hätte).

ABER: Ich kombiniere halt gerne...und so befindet sich in den Küchenschränken Geschirr und Gläser von IKEA und in den Badezimmmern liegt halt die typische IKEA-Badezimmermatte, die wahrscheinlich gefühlte 5 Mio. Leute auch haben.

Meine Familie in Marokko freut sich auf IKEA, weil die mal Lust auf "Abwechslung" in der Bude haben. Mobilia, KITEA hat halt ein recht eingeschränktes Sortiment. Die würden sich aber nie und nimmer ne Küche oder so dort kaufen.

Aber ich verstehe Dein Argument absolut...denke aber, dass das gute marokkanische Handwerk niemals aussterben wird.

Herzlichen Gruss aus dem sonnigen Zürich

Iman