Liebe Nayma,

Danke für Deinen Bericht und schade, dass Du so schlechte Erfahrungen in Marrakesch gemacht hast. Ich bin erst am Sonntag aus Marokko zurück gekommen und habe die letzte Woche in Marrakesch für Recherchen verbracht. Es ist wirklich eine tolle Stadt mit sehr netten Menschen, aber die Souks um den Djemaa el Fna sind leider tatsächlich schon zu sehr auf Touristen eingestellt bzw. versaut. Am Djemaa el Fna gehört es sich, für ein Foto ein Trinkgeld zu zahlen. Schließlich verdienen die Schausteller mit der Show ihr Geld. Allerdings sind die Preisforderungen (selbst der Orangensaftverkäufer) z.T. astronomisch, weil es wohl immer wieder Touristen gibt, die zahlen. 5 bis 10 DH sind eigentlich völlig ausreichend. Mit den Hennafrauen hatte ich leider auch schon ein sehr negatives Erlebnis: Sie stürmen auf die Touristin zu, bemalen unaufgefordert und unschön blitzschnell die Hand und fordern dann einen unverschämten Preis. Darauf sollte man sich auf keinen Fall einlassen und auch mal ärgerlich werden. Bezüglich der Händler habe ich eigentlich nicht so negative Erfahrungen gemacht. Wenn ich kein Interesse habe, laufe ich durch die Souks, ohne einen Blick auf die Dinge zu werfen. Dann fordert mich zwar auch ab und zu ein Händler auf, zu schauen, aber lässt mich sonst in Ruhe. Sobald man zum Handeln anfängt, sollte man dagegen wirkliches Kaufinteresse haben. Wenn man den Preis mal auf die Hälfte runtergehandelt hat und dann doch geht, kann es schon mal passieren, dass ein Händler sauer wird. Die meisten sind aber auch sehr nett, vor allem abseites der touristischen Hauptgassen bekommt man auch faire Angebote. Noch so ein Thema sind die Taxifahrer: in Marrakesch schaltet keiner das Taxameter ein. Das heißt unbedingt vorher verhandeln. Ein normaler Preis innerhalb der Stadt sind 15 bis 30 DH. Ich hatte aber auch schon Forderungen von 100 DH, von der der Fahrer nicht abgerückt ist. Man macht einfach täglich andere Erfahrungen mit sehr netten, ehrlichen Leuten und dann wieder mit Abzockern. Das ist eben Marrakesch!
Ich hoffe, Du lässt Dich trotzdem nicht abschrecken, in Zukunft noch ein bisschen mehr vom Land zu entdecken.
Alles Gute,
Astrid


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