Werte Marokko-Gemeinde,

es ist schon interessant, nach ein paar Wochen Abstinenz wieder mal vorbeizuschauen - und zu sehen (rsp. zu lesen), dass sich eigentlich nichts geändert hat: Dominantes Thema in der Rubrik "Touristik und Reisen" ist die Preis-Frage.

Ist das denn wirklich das Maß der Dinge?

Klar, bei den Fluglinien mag ich das noch verstehen - man schaut nach "Schnäppchen". Das sind Konzere, internationale womöglich. Denen gibt man nicht mehr als verlangt wird.

Aber vor Ort - wo nun einmal, beispielsweise, das Benzin nicht viel billiger ist als in Mitteleuropa (also auch für den Taxifahrer dort), preiswerter - in Analogie zu den Löhnen - schon gar nicht!?

Wir klagen hier in Mitteleuropa darüber, dass Arbeit verlagert wird in sog. Billig-Lohn-Länder. Und diese Marokko-Gemeinde hier im Internet, von der ich meine, dass Sie vor allem aus Marokko-Sympathisanten besteht, situiert das Gros der Dialoge rund um die (Billig-)Preis-Frage.

Warum gibt man nicht dem, der Qualität unterbreitet - innere wie äußere, emotionale wie sächliche -, genau das Geld, das er verdient, damit er in die Lage versetzt wird, seine Situtation (und etwa die seiner Kinder) zu verbessern.

Warum erhalte ich den Eindruck, dass Menschen, die eigentlich auf der Sonnenseite des Lebens stehen und / oder sich zur nach-denkenden, reflektierenden Spezies zählen, dass ausgerechnet die im Umgang mit ihrer "Passion Marokko" so ein Discounter-Disputieren anzetteln müssen?

Ja, ich will damit provozieren, will herausfordern. Ist denn Marokko unser Billig-Urlaubsland?

Wie wär's, konzentrierte man sich wieder auf das Wesentliche? Auf die Menschen.

Bin gespannt auf das Echo - und voller Hoffnung, dass ein kleiner Dialog beginnt.

(no)