Tja, mein Lieber,
darüber wirst du sehr unterschiedliche Auskünfte hier im Forum bekommen. Während der gute Najib, der im Rif zu Hause ist, seine Landsleute, sobald er aufwacht, sofort verteidigen wird und es ganz nett und natürlich findet, wenn die Touristen, die das Rif bereisen, von den Haschischhändlern ziemlich massiv angegangen werden und zum Kauf überredet werden sollen, findet noch lange nicht jeder Reisende dies genauso nett. Erst vor kurzem berichtete hier ein Deutscher, dass er dieses Frühjahr die Strecke Chefchaouen - Ketama gefahren ist und dort mehrfach versucht wurde, ihn zum Anhalten zu bringen und man ihm gefolgt ist. Für Najib ist das ein Zeichen von Gastfreundschaft und du musst es selbst entscheiden, wie du es siehst.
Für Najib fängt die Nötigung wohl erst mit einem Schlag auf den Kopf an, nicht jedoch für andere Reisende. Viele fühlen sich schon bedroht, wenn man ihrem Wagen folgt und versucht, sie zum Anhalten zu bringen.
Die Strecken, die in Frage kommen, sind nur der Umkreis um Ketama, vielleicht 30 km in jeder Richtung. Um auf die Straße nach Fes zurückzukommen, nach der du gefragt hast, ab Taounate ist der Spuk vorbei.
Wenn du dagegen die Strecke von Tetuan über Chefchaouen und Ouezzane nach Fes meinst, die ist völlig harmlos.
Um aber eigene Erfahrungen aus diesem Jahr zu berichten: ich fuhr in diesem Jahr in der Gegend von Ketama und auch in den Ort hinein, aber ich hatte Glück. Haschischpäckchen wurden hochgehalten und es wurde mir von allen Seiten zugerufen - und dieses Ketama ist wirklich voll mit Verkäufern, die auf der Straße auf Kunden warten - aber mehr gab es nicht. Es verfolgte mich keiner, wie das bei einer früheren Reise der Fall war. Kommt vermutlich darauf an, wie die Leute gerade drauf sind oder was es für eine Tageszeit ist.
Letztendlich bleibt die Entscheidung, ob du hier fährst, nur dir vorbehalten.