Hallo,
Tatsache ist, dass Marokko ein schlechtes Image hat und das kommt im Wesentlichen von den vielen Händlern, Bettlern, Schleppern etc. die gerade an den von Touristen stark frequentierten Plätzen lauern. Der Djemaa el Fna ist schon sehr exotisch und darauf sind viele Touristen nicht vorbereitet, auch dass man hier für jedes Fotos und Darbietung zahlen muss und man von allen Seiten irgendwo angequatscht wird. Meine Schwester, die vor einigen Jahren zum ersten Mal in Marokko war, hat das auch überhaupt nicht vertragen und war froh, dass sie sich dann in den ruhigen Hotelgarten zurückziehen konnte. Apropos zurückziehen und in Ruhe erholen ist in Marokko kaum möglich, außer im abgezirkelten Hotelbereich. Ein Bummel durch die Oasen des Draatal gleicht manchmal einem Spießrutenlaufen mit einem Tross Kinder hinterher. Man muss erst lernen damit umzugehen, das klappt beim ersten Mal selten und wenn man dann weiß wie, ist Marokko ein wunderbares Reiseland voller Exotik die es in den anderen nordafrikanischen Ländern nicht gibt.
Ägypten ist für Touristen angenehmer zum Bummeln, man kann stundenlang durch Kairo laufen ohne angemacht zu werden, aber es es dafür um so schmutziger. Auch in Algerien und Libyen hat man außer einer gewissen Neugier dem Touristen gegenüber, kein Problem mit Händlern oder Schleppern. In Tunesien ist die Anmache manchmal ähnlich wie in Marokko aber auch nicht so ausgeprägt. Die Fernsehkampagnen die vor einigen Jahren in Marokko gelaufen sind und wo vor allem Jugendliche und Kinder aufgefordert wurden Touristen als Gäste zu behandeln und nicht aufdringlich zu sein und zu betteln halfen schon einiges. Es ist in den 90er Jahren zumindest in den Städten viel besser geworden, vor allem was die "faux guides" betraf, aber mittlerweile höre ich, dass die Anmache deutlich zunimmt. Hier hilft nur eine Portion Selbstvertrauen und Chuzpe.
Was die 10 Mio. Touristen angeht, so ist das eine Illusion und zusammen mit den Touristen aus den nordafrikansichen Ländern und den Marokkanern die im Ausland leben und ihr Heimatland besuchen, sind es gerade mal 5 Mio. Besucher. Das Tourismusministerium sollte diese Zahl mal schnell vergessen und die Pläne einmotten. Wäre auch besser für das Land, obwohl mal wieder auf den Badetourismus gestzt wird und in erster Linie die Küstenziele ausgebaut werden sollen.
Beste Grüße aus Montana/USA
sendet Euch Erika