Warum ich hauptsächlich den Hamed Abdel Samad nicht leiden kann, ist nicht mal vordergründig seine Kritik am Islam, sondern schon allein, dass er mit Henryk M Broder sympathisiert, der ja berühmt berüchtigt für seine Anti-Islam-Hetze ist. Dass er sich dabei mit Broder und Co. verbandelt, zeugt auch von einer bestimmten politischen Haltung. Wobei ich ja irgendwie leise vermute, dass solche Leute wie H. Abdel-Samad, Kelec, Hirsi-Ali und Co. sich als Steckenpferd von rechten Meinungs- und Stimmungsmachern als authentische Stimmen" benutzen lassen - aber was man für Popularität und ein Stück Mitspracherecht und damit auch Macht (und nicht zu vergessen die Kohle), nicht alles so macht und mit sich machen lässt...

H. Abdel-Samad selber kritisiert in einer Weise, die meiner Meinung nach im Rahmen der Meinungsfreiheit (auch Meinungsfreiheit hat Rahmen und Grenzen und der Pfad zwischen Meinungsfreiheit und Verhetzung ist oft dünn) durchaus noch tolerierbar sein sollte, auch wenn ich selbst seine Ansichten im Großen und Ganzen nicht teilen kann!

Dass H.Abdel-Samad nun verfolgt wird ist sicherlich mit nichts zu rechtfertigen, aber dass irgendwelche Spinner und Verrückte (und das sind alle Mächtigen der Welt, egal ob in Religion oder Politik) eine Fatwa zur Tötung erlassen, heißt bestimmt die Mehrheit der Muslime weltweit nicht gut! Leider wird durch die mediale Aufbereitung sicher wieder ein einseitiges Bild vermittelt, so als sei der Islam generell ein zu bekämpfendes Problem und sämtliche Islam"kritiker" haben nun mal wieder ein Argument mehr gegen "den" Islam, das sie in ihren Hetzreden einsetzen können.

Dass sich gegenwärtig überhaupt fanatische und extremistische Gruppierungen formieren ist meiner Meinung nach jedoch auch unter dem Gesichtspunkt zu betrachten, dass der Westen mit aller Gewalt versucht, den Islam zu demontieren. Was muss sich der Westen andauernd in andere Angelegenheiten einmischen? Ein Haufen arroganter Europäer (und Amis), die denken der Inbegriff der Aufklärung und Mündigkeit zu sein, ohne zu checken, in welchen perfiden Machtapparat sie selbst als Marionetten gefangen sind, versuchen, anderen ihr System aufzudrücken indem man ihre Religion öffentlich diffamiert und bekämpft. Dass das Widerstand erzeugt ist klar - da will jemand etwas von außen zum Stürzen bringen und das verteidigt man. In diesem Sinne sehe ich auch Samads Appell an den Westen (in einem der Links) "nicht mit Gegengewalt zu reagieren" an die falschen adressiert - den Muslimen wäre, wenn schon, besser geraten, nicht mit Gegengewalt auf die Angriffe des Westens zu reagieren - und bis auf ein paar Ausnahmen (relational betrachtet sind das Ausnahmen) reagiert die muslimische Welt ziemlich gelassen auf unterschiedliche Provokationen des Westens.
Gewalt ist sicherlich keine Lösung, aber Proteste und verbaler und symbolischer Widerstand gegen antiislamische Hetze und Demontageversuche des Islams durch den Westen können und sollen meiner Meinung nach erfolgen - auch das gehört zur Meinungsfreiheit! In der Öffentlichkeit wird gegen den Islam gehetzt, dass ein weltweiter Aufschrei erfolgen würde, würde man das in der selben Weise mit dem Judentum machen, aber mit den Muslimen kann mans ja machen und darin scheint man sich einig zu sein...

Last edited by Jasmin Hauser; 26/11/13 03:32 AM. Reason: ergänzung