hallo

in chaouen sind die touristischen cafés und restaurants geöffnet.
es regt sich keiner darüber auf und einprägen tut sich das auch niemand. man weis zwischen moslem und nichtmoslem zu unterscheiden und verlangt von einem nichtmoslem nicht, dass er fastet.

danissa,

Antwort auf:
Kann man Ramadan überhaupt wirklich als Fasten bezeichnen? Nicht dass ich da was gegen habe, aber ich definiere wirkliches Fasten irgendwie anders. Bei Ramadan ist es doch so, dass ich sich das Essen und Trinken doch nur auf die Abends bzw. Nachtzeit verschiebt, daher hat man davon eigentlich nicht viel, im Gegensatz zum wirklichen Heilfasten.


es ist vollkommen wurscht, wie du das definierst. wenn du unter fasten was anderes verstehtst, dann soll es halt so sein.
der ramadan ist ein gottesdienst und soll primär nicht der gesundheit dienen. er ist eine alljährliche übung der demut, die erstmal niemandem nützt.

Antwort auf:
Ich finde, dass man Zuhause machen kann was man will stimmt nur bedingt..vielleicht wenn man alleine lebt smile
Aber bei meinem Bekannten ist es so, dass seine ganze Familie mit im Haus wohnt.
Da kann man nicht einfach so mit der Stulle fröhlich durchs Haus laufen oder mit einer Flasche Wasser etc.
Zumindest scheint es wohl bei meinem Freund so zu sein, dass es
aus Rücksicht auf die Familie und um wie schon gesagt die Fassade aufrechtzuerhalten unmöglich ist.


ich wohne auch mit meiner ganzen familie unter einem dach, trotzdem wäre es mir möglich, was zu essen und zu trinken, wenn ich das wollte. genauso könnten das meine beiden söhne tun, die fasten und auch meine frau. ich bin mir aber auch ohne das zu überwachen sicher, dass sie das nicht tun.
wenn dein bekannter nicht mit der stulle oder der wasserflasche durch's haus läuft, dann tut er das, weil er nicht aus dem familienverband ausgestossen werden will. wer so provokant nicht fastet ist in einer gläubigen familie unten durch. er erkennt die verfassung nicht an. du wärst auch unten durch, wenn du zur sonntäglichen kaffeetafel mit deiner familie darauf bestehen würdest, mit deinem mann oder freund auf der ledercouch sex haben wolltest, sei das verlangen auch noch so gross. da beherrscht ihr euch halt, oder sucht eine ausrede um kurz zu verschwinden. da ist schon wieder eine parallele zwischen ramadan und sex.

Antwort auf:
Und ich denke nicht, dass man Öffentlichen Geschlechtsverkehr
mit Essen oder Trinken gleichsetzen kann.


ich finde, das kann man sehr wohl gleichsetzten.
beides wird nur durch die öffentliche moral begründet. es entstände keinem ein schaden, wenn man auch am sonntagmittag im zoo sex hätte.
es ist beide male ein öffentliches ärgernis, weil eben die moralischen massstäbe das als öffentliches ärgernis ansehen.
rein aus gerechtigkeitserwägungen oder aus dem schutz des schwächern lässt sich aus öffentlichem geschlechtsverkehr keine straftat herleiten. es ist ein letztenendes in der moral begründetes verbot.
es muss ja noch nicht einmal gleich geschlechtverkehr sein.
exhibitionismus ist ja auch strafbar.
ein indianer aus dem brasilianischen dschungel würde das nicht verstehen und so argumentieren, wie du es mit dem ramadan tust.
der denkt, man kann doch niemanden zwingen, sich was anzuziehen, wo wir doch alle nackt geboren wurden.

wenn du mir stichhaltig begründest, weshalb sex in der öffentlichkeit grundsätzlich was anderes sein sollte, als öffentlich das fasten zu brechen, dann denke ich nochmal darüber nach. einfach nur "ich denke nicht" reicht mir als begründung nicht.

ich finde nur der, der keine grenzen hat, darf die grenzen der anderen kritisieren. man kann nicht sagen, deine moralische grenze ist blödsinn, aber meine ist ein naturgesetz. beide male ist die grenze nicht logisch und rechtlich einwandfrei nur aus den menschenrechten und dem schutz des schwächeren zu begründen.
es ist halt eine moralvorstellung, die von der breiten mehrheit getragen wird und sowohl der ramadan als auch das verbot von absoluter nacktheit in der öffentlichkeit, verlangen halt von einer minderheit, dass sie sich in der öffentlichkeit an die regeln der mehrheit hält.
das kann man kritisieren, dann aber umfassend und sich nicht nur eine spielart der anderen rausgreifen.
wenn öffentliches essen und trinken in einem moslemischen land erlaubt sein sollen, dann bitte auch öffentlicher homosexueller geschlechtsverkehr in irland und dortmund.

tagbasil,

du bist herzlich eingeladen, mit zu diskutieren

gruss
Najib


um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen:
dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.

Wandern im Rif

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