Der Fastenmonat Ramadan wird in einigen Ländern immer genauer kontrolliert - so auch in Marokko. Wer öffentlich gegen das Fastengebot verstößt, muss sogar mit einer Verhaftung rechnen.

Das gilt auch an dem Ort, der wie kaum ein anderer für westliche Lebensart steht: Im Restaurant der amerikanischen Fastfood-Kette McDonald's in Rabat. An der Tür hängt ein Schild, auf dem steht: "Nur Kinder und Ausländer nichtmuslimischen Glaubens werden bedient". McDonald's will offenbar keinen Ärger mit den Behörden riskieren. Denn der Ramadan ist in dem islamischen Land eine Staatsangelegenheit. Und eben dieser Staat verbietet seinen Bürgern per Gesetz, während des Fastenmonats tagsüber öffentlich zu essen oder zu trinken.

Der schwache Premierminister Abdelilah Benkirane von der islamistischen Regierungspartei für Justiz und Entwicklung, kurz PJD spricht von einem "Prozess des Wandels" in Marokko und sagt über die Fastenbrecher: "Diese Leute sind mickrige Provokateure, unter Moderne verstehen sie einen atheistischen Staat." Laut Benkirane ist Ramadan für die meisten Menschen in Marokko "eine wunderbare Sache".