Antwort auf:
Seien Sie unbesorgt - vom Treadersteller kommt keine Beschwerde, smile.


Also an den Threadersteller hatte ich dabei eigentlich (bis jetzt) nicht gedacht.

Ich glaube, dass das Thema sogar ein interessantes sein hätte können - wäre nicht schon von Beginn an das Thema abgewürgt worden, indem "vorausgesagt" wurde, dass sich in Kürze die "ökonomischen und finanziellen Nichtsnutze" melden würden, wenn man seine Meinung kundtue. Wer diese "Nichtsnutze" sein sollten, als auch die Meinung, die man sich nicht kundgeben traut, ist damit klar: Wenn Thomas schon von vornherein sagt, dass er besser nichts dazu sagt, weil sonst unertragbare Kritik und Gegenpositionen auf einen einprasseln, dann weiß man schon auch, auf was das Ganze hinauslaufen würde: auf kulturelle Unterlegenheit, moralische und kognitive Unterentwicklung was sich in Faulheit, Trägheit und Dummheit äußert, gepaart mit unkontrollierter Triebhaftigkeit, Unberechenbarkeit und Falschheit. Wer Thomas`Beiträge kennt, der kennt seine (neo-)koloniale Denkweise!
Mittlerweile traut sich nun Thomas anscheinend schon gar nicht mehr, seine Ansichten lautstark zu vertreten, wurde er doch schon so oft des Rassismus bezichtigt...
Jedesmal wenn das Wort Rassismus fällt, zieht ein rießen Aufschrei durch die Masse : "wir aufgeklärten, demokratischen Menschen doch nicht" - der Rassist ist immer der andere, eine schlimme, fürchterliche Gestalt, mit der man ja nichts zu tun haben kann und will. Rassisten sind doch nur Randphänomene, wie irgendwelche rechtsextremistischen, deprivierten Jugendliche, und der Rassimus wurde - mit der NS-Zeit und den zurückgezogenen Kolonien- abgeschlossen hinter sich gelassen. Die Gesellschaft wehrt sich dem Rassimusvorwurf, der ein regelrechter Skandal zu sein scheint und nur ein böswilliger Angriff auf die eigene Person und Nation sein kann!
Wenn rassismuskritische Stimmen verpönt sind, wenn rassistische Diskurse nicht aufgezeigt werden dürfen, ohne des Vorwurfs ein gesellschaftsschädigender Mensch zu sein - dann läuft grundsätzlich etwas schief im Verständnis der Mitgieder einer "Nation", die sich selbst als modern, demokratisch, aufgeklärt, fortschrittlich und zivilisiert imaginiert. Wenn rassismuskritische Aufschreie in der vorgegebenen Meinungsfreiheit nicht mehr erlaubt sind, während rassistische Meinungen und Denkweisen als schützenzswert und unantastbar erachtet werden, dann sehe ich eine Gesellschaft weit entfernt vom Ziel, eine aufgeklärte und zivilisierte zu sein.
Eine aufgeklärte Gesellschaft hätte nicht ihre Schuld mit Rückzug von Kolonien und Ende des Holocaust als abgeschlossen betrachtet, sondern würde weiterhin das kollektive ideologische Erbe thematisieren. Solange aber jedesmal ein Aufschrei durch die Mengen raunt, wenn "Rassismus" gerufen wird, hat der Rassimus auch den Nährboden um sich zu reproduzieren und kann weiterhin einen Rassismus blühen lassen, der nun nicht mehr auf "Rasse" gründet (seit es sie bewiesener Maßen nicht gibt) sondern auf Kultur, wobei die anderen als der eigenen unterlegen imaginiert wird: Die eigene "Kultur" welche synonym mit einheitlicher Nation des selben Ursprungs gedacht wird, wird imaginiert als fortschrittlich, zivilisiert, aufgeklärt und modern während die "anderen" minderwertig, rückständig, unzivilisiert, barbarisch usw sind. Der auf "biologische Rasse" gründende Rassismus lässt im neuen Gewande der "Kultur" grüßen!

Um zum Forum zurückzukommen: Das Forum besteht seit über 10 Jahren und darin beteiligen sich ganz unterschiedliche Individuen. Foren kann man betrachten als kleine, mini- Repräsentanten der Gesellschaft, deren Mitglieder unterschiedliche Meinungen und Ansichten vertreten. Und schon immer gab es in diesem Forum solche Personen, die Marokko und angebliche Defizite auf der Grundlage von "Kultur und Religion" diskutieren wollen, und sich kulturrassistischen Argumenationen bedienen, wie etwa islamische Länder, wären ja alle wirtschatflich und geistig rückständig, weil sie einer unzivilisierten, rückständigen Kultur angehören würden etc etc und natürlich das alles im Kontrast mit der eigenen "modernen Kultur".

Eine Minderheit zeigt solche Diskurse regelmäßig auf und protesiert dagegen, während die Mehrheit still schweigt. Die den Rassismusvorwurf Aussprechenden werden (im heimlichen oder lautstark) verpönt und als Querulanten und unangenehme Provokateure gekennzeichnet und bekämpft, stören sie doch die (national-kulturelle) Gemeinschaft mit ihrem Quer-Denken. Und nicht anders verhält es sich auch in der gesamten Gesellschaft: sie wehrt sich heftigst gegen den Vorwurf des Rassismus und unterdrückt dabei jeden Thematisierungsversuch um sich nicht mit dem eigenen Anteil am kulturrassistischen ideologischen Erbe beschäftigen zu müssen, das Bestandteil der sich durch die Aufklärung zwanghaft entworfenen kulturellen Nationen selben imaginierten Ursprungs ist...

Um auf diesen Thread zurückzukommen: das Thema war ehrlich gesagt gar nicht so uninteressant und scheinte Potential zu haben für anrengenden Autausch.
Hätte Thomas einfach seine Meinung geschrieben, hätte man ja gesehen, ob die "Querulanten" eingeworfen hätten. Und dann muss man sich allerdings ernsthaft fragen, warum man glaubt, es handle sich hierbei nur um Störefriede, die nur aus einer Laune heraus Aussagen als rassistisch benennen!

Thomas hätte ja einfach schreiben können, was er denkt: wären es keine altbekannten neokolonialen Erklärungsmuster, so wäre ja das ganze "Querulanten-Pack" gar nicht dahergekommen. Kurz gesagt: Thomas könnte nicht ein Verhalten voraussagen, wenn er nicht auf Erfahrungswerte aufbauen könnte. Thomas weiß also welche seiner Argumente und Erklärungen bei welchen Usern Widerstand auslösen.
Das Forum ist ja kein unbeschriebenes Blatt ohne vorangegange Geschichte. In dem Moment wo er schreibt, er möchte seine Meinung lieber nicht darlegen, wegen zu erwartender Reaktionen seitens namentlich nicht-genannter Personen ist beiderlei offengelegt: nämlich wer gemeint ist mit den Personen, die man namentlich nicht explizit erwähnen möchte und über die behauptet wird, sie wären am "Existenzminimum lebende Nichtsnutze" und zugleich der zu erwartende Diskursstrang der ja angeblich zu Unrecht kritisiert werden wird.
Thomas hätte entweder seine Meinung äußern sollen und dann entsprechende Reaktionen abwarten, oder er hätte gar nicht seine Meinung dazutun sollen und auch nicht die zu erwartenden "Querulanten" "voraussagen" müssen, die spätestens dann sich zu Wort meldeten als Thomas ihnen die Schuld gab, dass er sich nichts tum Thema trauen sage.

Ich bin absolut der Meinung, dass man über wirtschaftliche Entwicklungen Marokkos nachdenken und reden darf. Nur macht es einen Unterschied, ob man dann auf Basis "Kultur und Religion" als Argumentation, andere Menschen bemängelt und herabsetzt, oder ob man einfach über wirtschaftliche Konzepte nachdenkt und zudem vielleicht Interesse hat am Aufbau fairer Geschäftskooperationen...
In diesem Sinne ist es (fast) ein wenig schade, dass Thomas nicht seine Meinung dargelegt hat, so wüssten hier nun alle über was konkret wir reden. Hätte Thomas sein Erklärungsmodell hier dargelegt so würde man nun sehen, ob sein Beitrag wertvolles zum Thema gebracht hätte, oder ob jemand dagegen tatsächlich protesiert hätte, weil er der Ansicht ist, es handle sich um Aussagen, die man nicht wortlos übersehen kann und darf!

Den Thread verschiebe ich nun. Bei Zeit werd ich mir anschauen, ob genug Honigspezifisches aus diesem Thread zu holen ist, um einen neuen Honig-Thread damit zu re-konstruieren. Vielleicht wären ja einige noch am Thema selbst interessiert und hätten gerne weiter sachlich über Honig, Arganbäume und Wachs gesprochen.

Der Rest kann hier weiterdiskutiert werden...