Antwort auf:
Die ganze Gendermainstreaming Diskussion ist nichts anderes als eine Ideologie, die sich nichtmal die Mühe macht,sich einen wissenschaftlichen Anschein zu geben - nachdem sie ertappt worden ist:

da wurden Professorenstellen eingerichtet und ganze Generationen von Frauen sind in afrikanische Länder ausgeschwärmt, um dort zu untersuchen, wann und warum eine Frau dort unterdrückt wird [...] Den einzigen Unterschied macht es ob man arm oder reich ist: und wenn man arm ist, ist man moderner im Sinn der Gendermainstreaming-Ideologie und wenn man reich ist, ist man mehr und mehr "mittelalterlich".


Ich lese regelmäßig (übrigens meistens aus Quellen weit rechts der Mitte) Unfug über Gendermainstreaming, aber solche Worte durfte ich schon lange nicht mehr unter die Lupe nehmen. Bevor du reflexhaft den Gendermainstreamingbegriff einführst und Phrasen drischst, als gäbe es kein Morgen mehr, sollten wir vielleicht zur Ursprungsfrage zurückkommen: Der Situation von Frauen in Marokko.

Geschlechtssensible Forschung gibt sich selten einen "wissenschaftlichen Anschein", sondern ist in der Regel wissenschaftliche Arbeit unter Anwendung von unter anderen Wissenschaftlern anerkannten wissenschaftlichen Forschungsmethoden. Ich weiß nicht, wie sehr du dich mit sozialwissenschaftlichen Methoden auseinandergesetzt hast, aber besonders intensiv kann das nicht gewesen sein. Ich finde das schlechte Abschneiden von Marokko im internationalen Vergleich in dieser Frage wenig verwunderlich und -- ohne das Ranking jetzt zu kennen -- gehe z.B. davon aus, dass Tunesien weit besser abschneiden wird, einfach weil die Gesellschaft dort bislang ein bisschen -- nicht sehr viel -- geschlechtergerechter ist.

In der Politikwissenschaftler gibt es eine ganze Reihe von Koeffizienten und Indizes, die sich auch mit der Ungleichstellung der Geschlechter befassen. Viele solcher Merkmale sind ja hard facts, die sich relativ problemlos messen lassen (Alphabetisierungsquote, Anteil Hochschullehrer, durchschnittl. Verdienst, Lebenserwartung, Heiratsalter, tägl. Arbeitszeit etc.) und in ihrer Summe sowie im internationalen Vergleich ein relativ aussagekräftiges Bild darüber entstehen lassen, wie es um die Lage der Frauen in einem Land steht.

P.S. Die Gendermainstreamer schwärmen viel weniger nach Afrika aus, sondern haben erstmal noch in Deutschland eine Menge zu tun. wink


Praktische Tipps rund um Marokko
http://trekking-marokko.de