@ 21merlina: ja, eben.

@ Filfil: Du darfst mir glauben, dass es in mir nichts gibt, was sagt "ich hätt doch gern ein Kind". Gar nichts.
Schon im Kindergarten, wo wir das Rollenspiel "Familie" immer wieder gespielt haben, war ich, falls ich mitgemacht und nicht am Basteltisch gesessen habe, der Vater. Natürlich immer auf der Arbeit (am Basteltisch).

Das hat auch nichts mit der Angst vor Verantwortung zu tun. Allein der Gedanke daran, dass da in mir irgendwas wachsen könnte, löst fast schon Panikattacken in mir aus.
Ich will einfach nicht. Es wäre wider meiner Natur, es doch zu tun (und am dem Punkt war ich vor 15 Jahren, des Partners wegen, einmal für einen Augenblick).
Ich weiss nicht ob das anders wäre, wäre ich in Marokko aufgewachsen. Ich habe da so meine Zweifel.

Davon abgesehen ist es hier (Deutschland) heute nicht mehr so leicht eine Familie zu gründen, wie noch vor 20 Jahren. Als ich klein war, gab es 3 Großeltern, die sich gekümmert haben, wenn Mama arbeiten musste, damit überhaupt das Geld reichte. Hätte ich ein Kind, gäb es keine Großeltern, denn meine Mutter arbeitet noch immer.
Die Schwiegereltern in Marokko kümmern sich tagsüber um die komplette Enkelschar, während deren Eltern arbeiten. Völlig selbstverständlich und ohne großen Aufwand.
Hier bei uns, wo es diesen Zusammenhalt eben kaum noch gibt und die Familienverbände mehr und mehr auseinanderbrechen, nahezu undenkbar.

Ich freue mich für jeden, der in seiner Rolle als Vater oder Mutter völlig aufgeht.
Ich selbst bin völlig zufrieden mit einer harmonischen Beziehung, die auf Vertrauen und dem Wunsch basiert, sich gegenseitig glücklich zu machen.

Und später einmal nicht alleine zu sein, scheint mir ehrlich gesagt der falsche Grund, Kinder in die Welt zu setzen.

Und ja... der Begriff "Kälte" ist schon angebracht, wenn man sieht, wie hier oft mit den "alten" Angehörigen umgegangen wird. Das bringt mich aber wieder an den Punkt von vorhin: wäre mehr Respekt und Verantwortungsgefühl da, wäre das doch nicht so.
Ich bin froh Teil einer Familie zu sein, in der Oma und Opa noch im Kreise der Familie alt werden dürfen.

In der modernen "westlichen" Gesellschaft sind Rentner-Wohngemeinschaften auf dem Vormarsch. Auch eine Möglichkeit, nicht allein zu sein.
Bis ich im pflegebedürftigen Alter bin, ziehen (gemessen an meinen Großeltern) noch 35 bis 45 Jahre ins Land. Wer weiss, was bis dahin ist und ob ich dann überhaupt noch bin.

Last edited by Porphyr; 05/02/13 10:46 PM.