Eltern lassen ihre Kinder beschneiden, wenn ich das recht verstehe, um zu zeigen, daß sie Teil der jeweiligen religiösen Gemeinschaft sind und um ihre Gottgefälligkeit zu zeigen. Die Zugehörigkeit zu einer Religion muß jedes Individuum für sich entscheiden, für mich ist das ein Bekenntnis und nichts in, das man hineingeboren wird. Mag sein, daß das ein etwas verkopfter Standpunkt ist, aber die Religionsfreiheit sehe ich nicht nur als Freiheit gegenüber dem Staat, der da nicht reinpfuschen soll, sondern auch für jedes Individuum, das von keiner weltanschaulichen Organisation einfach so vereinnahmt werden soll. Einen Teil, wie unbedeutend er auch sein mag, eines anderen zu opfern, um die eigene Demut und Gottesfurcht zu bekunden, finde ich nicht so recht nachvollziehbar. Wahre Opfer kann doch jeder nur für sich selbst bringen. "Fremdopfer" finde ich blöd. Ich möchte Niemandes Schachfigur (Bauernpfer) sein und auch niemanden dazu degradieren.
deine sicht stimmt, wenn man deutscher ist und ausser auf das amt, auf niemanden angewiesen. ich denke die beschneidung ist weniger eine religiöse, als eine geellschaftliche prozedur. sie ist ein zeichen der zugehörigkeit zu einem bestimmten "stamm". wie gesagt, im sozialstaat braucht man keine "stammeszugehörigkeit" mehr, da die aufgaben des stammes auf den staat übertragen wurden. in den meisten teilen der welt ist aber so ein stamm notwendig, wenn man einigermassen gegen das "schicksal" abgesichert sein will und dort besteht auch keine wahl, ob man will oder nicht. kein stamm zieht jemanden gross und bringt ihm alles bei, was er wissen muss, wenn der sich erst mit 18 entscheidet, ob er bleiben möchte, oder seine fertigkeiten lieber dem nachbarstamm zur verfügung stellt. das wäre etwa so, als wenn deutschland für griechenland zahlen sollte.
gruss Najib
um etwaigen rechtliche konsequenzen vorzubeugen: dieses posting wurde unter subjektivitätsvorbehalt erstellt.