Hallo,

es geht doch gar nicht darum, dass die Männer schlecht wären oder ihre Liebe nicht zeigen können und auch nicht um fehlende Selbstkritik.

Uns werden Verhaltensmuster und Lebensmuster unbewusst eingeprägt, die uns beherrschen und es geht dabei nicht um Opfer und Täter.

Ich könnte jetzt 20 Seiten darüber schreiben wie diese Wahrnehmungs-, Handlungs- und Denkschemata in uns inkorporiert werden, sich in uns also verkörpern, das nennt man Habitus und diese Vorgänge gibt es in allen Gesellschaften und wir können uns dem nicht einfach so entziehen.
Ich mag jetzt aber keine 20 Seiten darüber schreiben, denn die braucht es mindesten um solch ein kompliziertes Thema zu behandeln. Wahrscheinlich würde es sich auch niemand dann antun, diese 20 Seiten auch zu lesen lachen1
Wen es aber interessiert, dem kann ich das Buch "Die männliche Herrschaft" des gesellschaftskritischen Soziologen Pierre Bourdieu empfehlen. Mittels dieser Gesellschaftsanalyse und -theorie werden viele verborgene Mechanismen, die uns alle (Männer wie Frauen) erfassen, aufgedeckt. (Demzufolge sind Männer ausserdem nicht nur die Herrschenden, sondern auch sie werden beherrscht von den selben Mechanismen).

Sandra hat aber damit recht, dass man die Gesellschaft nicht einfach mal so komplett verändern kann, das sind langwierige und schwierige Prozesse.

PS: Erklären schließt nicht Handeln aus. Man kann aber nicht die anderen ändern, sondern muss anfangen, sich selbst zu hinterfragen und an sich selbst zu arbeiten und auch dies ist begrenzt. In diesem Sinne war auch mein Beitrag zu verstehen mit meinem Rat, gewisse Dinge vielleicht einfach ab und zu etwas lockerer zu sehen.