Original geschrieben von: Najib


die kampagne gegen die weibliche beschneidung, die sicher zurecht war, hat in den medien und auch hier im forum ein nur relativ kleines echo gefunden.
eigentlich komisch, dass man um ein stück vorhaut mehr brimborium macht, als um eine klitoris.
aber das zeigt die prioritäten, die auch unter laizistisch lebenslustigen gesetzt werden.


Hi Najib,

IMHO zeigt das geringe Echo den erfreulich hohen Konsens punkto weibliche Beschneidung, kein Diskussionsbedarf.

Hinter dem Buhei um die Beschneidung vermute ich unbewußte Kastrationsängste in der Sozialgruppe der heterosexuellen Männer. Dieser Gruppe fehlt ja im Regelfall auch auch der etwas eingehendere Vergleich in optischer, taktiler und olfaktorischer Wahrnehmung von bedeckter und unbedeckter Glans.

Bleibt die Frage: was kann man den armen, wehrlosen Kindern denn zumuten? Eine Hep B - Impfung als Säugling? (Laut RKI in dem Alter absolut unsinnig) In D Standard, in F seit Mitte der 90er wegen Nebenwirkungen ausgesetzt. Oder eine Kieferregulierung? Da hat das Kind lange Schmerzen von, Folgeschäden sind nicht auszuschließen - vielleicht wollte es ja sein individuelles Gebiss behalten..... Kurz: wo die Grenze ziehen.

IMHO sollte die Knabenbeschneidung nur dahingehend reguliert werden, daß sie von einem Arzt und schmerzfrei durchgeführt wird - die Gründe sollten den Eltern überlassen werden.

Ein Verbot der Knabenbeschneidung wird so wirken wie das mit den Hundeschwänzen: fahr'n wir halt ins Ausland. Bei den Hunden hat erst ein Ausstellungsverbot für Kupierte wenigstens in Züchterkreisen was bewirkt. Und dabei ist für den Hund der Schwanz als Höhenruder beim Sprung wie auch als weithin sichtbarer Sozialsignalgeber unter Artgenossen wohl deutlich wichtiger als die paar Gramm Haut für den Mann.

Laizistisch-lebenslustige Ramadangrüße
Barbara


Niemandes Herr, niemandes Knecht - so ist es recht!