....im ernst,die probleme sind auch sozialer natur.
kann mich nicht erinnern das ausländerkriminalität ein thema nach der 1. einwanderer generation war.die hatten in der regel alle arbeit gefunden.
zeiten ändern sich und da haben einige den zug verpaßt und wer zu spät kommt.........
aber hier wird erstmal gemauert usw.danach ist die gesellschaft schuld usw.
regards
borgward
Liebe Leute!
Der Titel
"Migranten überdurchschnittlich kriminell" nimmt Gift aus der Diskussion.
Doch zum Stichwort
"Einwanderer der ersten Generation" fällt mir meine erste Überlandreise in öffentlichen Verkehrsmitteln nach Indien 1976 ein. Der Bus fuhr durch Ostanatolien Richtung Iran. Damals war die Route Iran-Afghanistan-Pakistan noch offen für Touris.
Es war minus 30 Grad kalt. Die Scheiben im Bus waren - trotz Heizung - innen dick von unserer Atemluft vereist. Der Busfahrer hat seinen Mercedes und uns über die eisigen Berge gebracht. Wir erfuhren, dass in diesen Nächten einige Menschen dort in den ostanatalischen Dörfern erfroren seien.
Um diese Zeit - 1976 - kamen also Einwanderer der Ersten Generation nach Deutschland. Für sie war es das Gelobte Land. Daheim in bitterster Not und Armut brachte ihnen ihrer Hände Arbeit kaum das Nötigste um zu überleben.
In Deutschland machten sie doch gern und begierig all das, was hierzulande kaum jemand mehr machen wollte - zu den Löhnen dazu. Doch die Löhne, wie niedrig auch immer sie waren, wie teuer die Mieten armseliger Absteigen auch waren, es blieb den Einwanderen der Ersten Generation genug - mehr als genug - im Vergleich zur verlassenen Heimat.
Nun kamen Kinder. Die kannten die Not der Eltern nicht mehr. Sehen den Reichtum der Schulkameraden. Die Kleidung, das Spielzeug, die Freizeit, das Vergnügen.
Die Bildungspolitik vernachlässigt sträflich, die Migrantenkinder sprachlich, sozial zu fördern. Die Kinder werden Junge Männer, durchtrainiert, geschmeidig, aggressiv. Gleich hungrigen Hunden heulen sie in den Gassen, Straßen, U-Bahn-Stationen nach Weibchen, Anerkennung, sozialer Teilhabe.
Doch längst ist das messing-kettchen geschmückte Rap-Prekariat abgehängt. Wer noch eine Ausbildung, Schule, Lehre bekommt, setzt sich schnell ab von den Rüpeln, die "abhängen".
Die Kluft wächst. Die Einen integrieren sich, arbeiten sich hoch. Die anderen fallen raus aus und runter. Wo die einen ihre Lebensenergie nutzvoll einsetzen, strudeln andere mit der gleichen Kraft in kriminelle Karrieren.
Der gesellschaftliche Schaden geht in die Millionen. Verwahrung, Resozialung, Knast - ein Teufelskreis von Schuld und Sühne - bald unbezahlbar, also weitere Verschärfung der sozialen Misere.
Was Feudale - krasser: "Sklavenhaltersystem" - stabilisiert, rituell religiöse Rechtschaffenheit, fünfmal Gebet, Waschungen, nieder auf die Knie - Demut, Respekt und Anerkennung vor der Knute der Macht - das kann die Säkulargesellschaft, die Demokratie nicht bieten. Gutmenschenlnde Wohltätigkeitspolitik schielt auch auf Wählerstimmen des Prekariats. Rechte Gewalt von Menschen, selbst in der Ausbeutungskette zu Höchstleistungen angehalten, wollen "Zucht und Ordnung" - also wieder mit Mitteln der Sklavenhalter die unter die Knute zurück zwingen, welche jede Anstrengung eigenen Lebensgestaltung und Verantwortung verhöhnen.
Hier hat ein Kampf begonnen, dessen Ende nicht abzusehen - jedenfalls ist kein Friede in Sicht
für einen wie mich....
Erhard
Liebe Grüße