Hallo Koschla,

naja die Methoden die dabei teilweise angwandt werden finde ich nicht gerade harmlos. Aber ich finde es auch nicht schlimmer als der Schlankheitswahn der in Europa herrscht. Ich habe nicht mehr die Prozentzahl im Kopf aber eine beträchtliche hohe Anzahl an pubertierenden Mädchen weisen Anzeichen von Magersucht und Bulimie auf, was sich besonders in einer so wichtigen Phase extrem negativ auf die gesundheitliche Entwicklung auswirkt, von den psychischen Leiden ganz zu Schweigen. Aber auch erwachsene Frauen sind von Esstörungen betroffen, angefangen von Dauerdiäten bis hin zur Magersucht. Aber es würde niemanden einfallen die Ursache dafür irgendwie im Christentum oder in der Kultur zu suchen.

Hier noch ein Beitrag zum Thema "Folter im Namen der Schönheit":

Im Arabischen gibt es ein Sprichwort, welches lautet: "Das Kamel sieht seine eigene Halskrümmung nicht!" Auf den Westen trifft dieses Sprichwort zu, wenn er von der vermeintlichen Unterdrückung der muslimischen Frau spricht und sie "befreien" möchte, während er blind für den Zustand der westlichen Frau ist, der schlechter nicht sein könnte.


Politik und Medien fokussieren schon seit Jahren die verschleierte Frau, ignorieren zur gleichen Zeit aber die Ketten, in die der Kapitalismus die westliche Frau gelegt hat. Die muslimische Frau erwartet von westlichen Staaten nicht, dass sie ihre Entscheidung verstehen, das Kopftuch zu tragen. Sie legt auch keinen Wert auf ihr Wohlwollen, denn sie trägt das Kopftuch mit oder ohne ihre Zustimmung. Die Versuche dieser Staaten, sie durch Diskriminierung und Psychoterror dazu zu bringen, es abzulegen, mögen in Einzelfällen fruchten, doch im Allgemeinen hält die muslimische Frau allen Anfeindungen zum Trotz am Kopftuch fest. Der Westen muss nicht nur feststellen, dass sein Kreuzzug gegen das Kopftuch bislang gescheitert ist, er muss sich sogar eingestehen, dass sich trotz des wachsenden politischen und gesellschaftlichen Drucks immer mehr muslimische Frauen für das Kopftuch entscheiden, und zwar aus allen Gesellschaftsschichten. Daran wird auch die Anti-Burka-Politik des französischen Präsidenten Nicolas Sarkozy nichts ändern, der explizit sagte, dass muslimische Frauen mit Gesichtsschleier in Frankreich nicht willkommen seien – dies von einem Staatspräsidenten, dessen Frau sich nackt ablichten ließ und ein Frauenbild repräsentiert, das die Frau zum Sexobjekt degradiert.

Die Verschleierung als Akt gegen die Menschenwürde seiner Trägerinnen zu bezeichnen, wirft die Frage auf, ob Sarkozy und seine anti-islamischen Gesinnungsgenossen jemals einen Blick auf die Menschenwürde der westlichen Frau geworfen haben, nach der man inzwischen vergeblich sucht, weil sie vom kapitalistischen Schönheitsideal und Modediktat längst verbannt wurde. Die Menschenwürde der Frau erfährt im kapitalistischen Westen keinen Schutz, weil nicht nur kein Nutzen daran geknüpft ist, sondern weil der Profit dadurch sogar geschmälert wird. Stattdessen wurde die Würde der Frau durch ein irreales Schönheitsideal ersetzt, das die kapitalistischen Kassen so laut klingeln lässt, dass sie jede Kritik übertönen.

Betrachtet man die Auswirkungen des kapitalistischen Schönheitsideals, so kann man zweifelsfrei von Folter und Menschenrechtsverletzungen sprechen. Denn dem Schönheitsideal zu entsprechen, bedeutet oftmals, Schmerzen zu ertragen. Im Gegensatz zur muslimischen Frau musste die Frau im Westen schon immer Schmerzen auf sich nehmen, um den Schönheitsvorstellungen der Gesellschaft zu entsprechen. Mit einem Korsett musste sie beispielsweise ihre Taille so weit zusammenziehen, dass ihre inneren Organe gequetscht wurden und sie kaum noch Luft bekam, so dass sie sich immer am Rande einer Ohnmacht befand. Über ihren eng eingeschnürten Körper musste sie darüber hinaus schwere, unbequeme Kleidung tragen und trotz ihrer Schmerzen eine gute Figur machen.


Der Westen meint zwar, die Frau im Zuge der Emanzipation vom Korsett befreit zu haben, doch hat er sie in Wahrheit einer viel schlimmeren Folter ausgesetzt, die sich heute hinter der Bezeichnung "Schönheitschirurgie" verbirgt. Daumenschraube und Streckbank dienen nicht mehr dazu, Geständnisse zu erzwingen, sondern die Frau zurechtzuformen. Das Paradoxe daran ist, dass sie für die Folter auch noch bereit ist zu zahlen.

Dass der Begriff "Folter" dabei keineswegs übertrieben ist, veranschaulicht das Beispiel junger Frauen, die sich in Russland oder China die Beine verlängern lassen. Hierzu werden ihnen zunächst die Beine gebrochen und ein Metallgestell angelegt, das täglich unter Schmerzen auseinander gezogen wird und das Bein um einen Millimeter verlängern soll. Diese Prozedur dauert für ein paar Zentimeter mehr Bein mehrere Monate und ist mit enormen Schmerzen verbunden, die über den gesamten Zeitraum anhalten. Da die gebrochenen Beine währenddessen nicht belastet werden dürfen, müssen die Frauen über Monate hinweg an Krücken gehen. Hinzu kommen die Risiken der Operation und die Gefahr, im Rollstuhl zu enden. Der einzige Beweggrund der Frauen – und es sind keineswegs nur russische oder chinesische Frauen – ist der, dass lange Beine zum Schönheitsideal zählen, dem die durchschnittliche Frau zwar nicht entspricht, das ihr aber immer wieder vorgeführt wird. Die Bereitschaft, Beinbrüche mit diesen überaus großen Schmerzen in Kauf zu nehmen, verdeutlicht, wie übermächtig das Schönheitsideal ist, dass die Frau ihr eigenes Wohl aufs Spiel setzt und Ärzte gegen ihren Kodex handeln, Menschen zu heilen.

An diesem Beispiel wird ersichtlich, dass das kapitalistische Schönheitsideal eine Gefahr darstellt, weil es den natürlichen Selbsterhaltungsinstinkt unterdrückt, der den Menschen und seinen Körper normalerweise schützen soll. Es führt zu widernatürlichen Verhaltensweisen der Frau, die um jeden Preis schön sein will. Auch ist die Entscheidung einer Frau, sich die Beine brechen zu lassen, nicht auf den Verstand und das intellektuelle Vermögen zurückzuführen. Denn ein solches Verhalten liegt jenseits der Vernunft.

Es gibt eine viel einfachere und günstigere Methode, die Beine optisch zu verlängern, nämlich durch High Heels. Aber auch diese sind ein Folterinstrument für die Frau, denn nach längerem Tragen hat sie das Gefühl, über Klingen zu laufen. Die Schmerzen stellen in diesem Fall eine natürliche Schutzfunktion dar, weil High Heels nicht nur für die Anatomie des Fußes, sondern des ganzen Körpers ungeeignet sind. Sie deformieren mit der Zeit den Fuß auf schmerzhafte Weise und schädigen Gelenke und Wirbelsäule. Bei häufigem Tragen können sie sogar die Lage der Organe, etwa des Darms, verändern. Doch anstatt auf die natürlichen Signale des Körpers zu hören, lassen sich beispielsweise Frauen in den USA Botox in die Füße spritzen, um den Schmerz zu betäuben. Andere lassen sich Silikon spritzen, um die Füße zu polstern und High Heels länger tragen zu können. Dass man überhaupt auf solche Methoden zurückgreift, verdeutlicht nicht nur, wie schmerzhaft das Tragen dieser Schuhe ist, sondern wie die Natur des menschlichen Körpers unterwandert wird.

Bei genauer Betrachtung unterscheidet sich die moderne westliche Frau gar nicht so sehr von der chinesischen Frau des alten China, deren Füße teilweise sogar bis ins 20. Jahrhundert hinein verstümmelt wurden, weil kleine Füße als Schönheitsideal galten. Hierzu wurden die Füße schon im Kindesalter bandagiert, was zu schmerzhaften Verkrüppelungen führte, so dass die Frauen nur unter Schmerzen laufen und keine weiten Strecken gehen konnten. Der so genannte Lotusfuß chinesischer Frauen, der eine grausame Deformation des Fußes darstellt, galt in China als schön. Das alte chinesische Schönheitsideal ist nicht besser oder schlechter als das heutige westliche, denn in beiden Fällen bedeutet es Schmerzen für die Schönheit. Und dennoch maßt sich der Westen an, das chinesische Schönheitsideal anzuprangern.

Inzwischen gibt es keine Stelle mehr am weiblichen Körper, die nicht dem Schönheitsideal unterworfen wurde und an die der Schönheitschirurg noch nicht Hand angelegt hat. Längst sind es nicht mehr nur Gesicht, Brust oder Bauch, die unters Messer kommen. Während der Westen lautstark die Beschneidung von Mädchen, die in manchen Ländern noch als Brauch praktiziert wird, an den Pranger stellt, schweigt er zu der Verstümmelung, die westliche Frauen inzwischen im Namen der Schönheit an ihrem Genital vornehmen lassen. Die operativen Eingriffe, die aus rein ästhetischen Gründen durchgeführt werden, sind ohne Zweifel als Verstümmelung zu betrachten. Sie bergen nicht nur Risiken, sondern führen zudem, je nach Eingriff, oft zu Schmerzen und Problemen. Doch selbst das hält die westliche Frau, die in der Regel über die Risiken der Operation aufgeklärt wird, nicht davon ab, sich diesen Qualen auszusetzen. Sie nähme wohl auch Arm- oder Beinamputationen auf sich, wenn das Schönheitsideal sie fordern würde und Prothesen der neueste Trend wären.

Eine Gesellschaft, in der Frauen bereit sind, Körperverletzungen – denn etwas anderes tut die Schönheitschirurgie nicht – zu akzeptieren und sogar zu fordern, kann keine gesunde Gesellschaft sein. Das westliche Frauenbild einer solchen Gesellschaft suggeriert etwas, das in Wahrheit nicht existiert, nämlich die selbstbewusste emanzipierte Frau. Denn Selbstbewusstsein spiegelt sich nicht darin wider, dass eine Frau bereit ist, ihren Körper malträtieren zu lassen und zur Schau zu stellen, um den Vorstellungen der Gesellschaft zu entsprechen. Vielmehr bedeutet Selbstbewusstsein, an seinen Überzeugungen festzuhalten und danach zu handeln, auch wenn es anderen möglicherweise missfällt. Sich dem Schönheitsideal anzupassen, erfordert hingegen keinen Mut, sondern zeugt von einer schwachen Persönlichkeit. Daher stellt sich die Frage, wer tatsächlich selbstbewusst ist: die westliche Frau, die einem leeren Schönheitsideal hinterherjagt, oder die muslimische Frau, die trotz aller Widerstände auf das Kopftuch beharrt und ihren islamischen Glauben nach außen zum Ausdruck bringt.



Quelle: http://www.die-einheit.org/index.php?option=com_k2&view=item&id=72:folter-im-namen-der-sch%C3%B6nheit&Itemid=201
(dort kann man auch die Bilder zur Beinverlängerung, Röntgenbild vom Fuß in Highheels betrachten)