Meine Erfahrungen in den letzten 3 Monaten in Marokko mit dem Wohnmobil:
Auf der Strecke von Tiznit nach Tafraoute standen viele Kinder, zum Teil mit sehr angespannten Mienen - die offensichtlich den ganzen lieben Tag den Womos zuwinken und ziemlich frustriert sind, weil die meisten eben nicht anhalten. Steinewerfer
haben wir nicht gesehen.
In Fes bei einem Stadtspaziergang wurden wir von einigen kleinen Mädchen sehr heftig um Dirham etc. angegangen (wir haben uns aber nicht gefürchtet. Sie wurden von einem Erwachsenen ermahnt und weggeschickt.
Außerdem haben immer mal ein paar Kinder nach Stilo etc. gefragt (z.B. in Der Todraschlucht). An manchen Tagen dachte ich der marokkanische Gruß heißt : Stilo?. Aber das war alles nicht wirklich belästigend - die Erwachsenen haben uns praktisch nie angebettelt - außer ein Polizist, der ein Bier wollte und ab und zu Leute, die auf aeinem Campingplatz arbeten - dabei ging es auch immer um Bier.
Also auf unserer Tour durchs Land gab es keinen Ärger.
Ganz anders sah es in Tanger aus - da gibt es beim Marjane-Parkplatz, beim Tanken und entlang der Route zum Hafen regelrechte Enterversuche. Wenn sich 20 Jungs und junge Männer versuchen, ans Auto zu hängen oder unters Fahrgestell zu tauchen, wird es schon gefährlich, und zwar für die Jungs. Wir haben gesehen, daß etliche aus Tüten geschnüffelt haben und einen etwas wirren Eindruck machten. Denen ist offensichtlich alles egal - auch die Gefahr, in die sie sich begeben. Bei den kleineren scheint es einfach eine Art Spiel zu sein - wie bei uns das S-Bahn-Surfen. Ob einer wirklich denkt, er könne so mit aufs Schiff kommen, kann ich nicht beurteilen. Das alles hat aber sicher nichts damit zu tun, daß wir "auf dem falschen Territorium waren" oder irgendwen und irgendwas nicht respektiert haben. Stress wars auf jeden Fall und dann erst im Hafen: es gab regelrechte Stampeden Richtung Schiff - immer wieder sind die Jungs losgestürmt, wurden zurückgeprügelt und trotzdem gings gleich wieder los. Polizei war nur teilweise da und der Situation nicht gewachsen. Da hätte es einen richtigen Kordon an Wächtern gebraucht - so aber sprangen die Jungs sogar noch auf das abfahrende Schiff und wurden mit Wasser bespritzt, damit sie aufgeben. Das war ziemlich scheußlich für a l l e e Beteiligten.