Also ich sehe das ganze ähnlich wie Shakir.
Natürlich ist Bezness ein schreckliches Vergehen. Aber es kommt nicht nur in Marokko vor sondern weltweit, auch in DE.
Ich finde es schon auch rassistisch wenn man in einem Marokko Forum immer und immer wieder das Thema Bezness diskutieren will und mit Marokko in Verbindung bringt. Natürlich kommt das leider auch in Marokko vor, dennoch ist der Großteil der Marokkaner nicht auf Bezness aus,heiraten entweder Landsfrauen oder viele Beziehungen zu Europäerinnen enden ja nicht mit Bezness. Ich finde dass dieses Forum nicht der richtige Ort ist um Frauen vor Bezness zu "warnen", zumal es hierfür ja extra Internetseiten gibt und wohl niemand der in einer binationalen Beziehung lebt am Thema Bezness vorbeikommt, man wird ja ständig daran erinnert und darauf aufmerksam gemacht.
Dass ein hohes Risiko besteht, dass man nur ausgenützt wird wenn man einen Menschen nur aus dem Urlaub kennt und ihn nur ein paar Mal gesehen hat ist klar. Das Problem ist nicht, dass diese "Bezness-Opfer" zuvor noch nie von Bezness gehört haben, sondern dass sie in ihrer Verliebtheit es auch gar nicht hören wollen. Was soll es sich bringen wenn hier breit das Thema immer und immer wieder diskutiert und angesprochen wird? Gehört und gelesen hat doch jeder schon davon.
Auch denke ich, dass nicht jeder Fall der als Bezness deklariert wird wirklich ein Bezness-Fall ist. Ich habe viele "Bezness-Geschichten" gelesen, wo ich mich am Ende gefragt habe was dies alles nun mit Bezness zu tun hat? Häufig sind es doch kulturelle Differenzen die zu Missverständnissen und Problemen und in Folge zu Trennungen führen . Es lassen sich ja auch in vielen Fällen die "Bezness-Opfer" scheiden und nicht nur die angeblichen Beznesser. Bei einer Trennung gibt es meist Enttäuschte und Verletzte, und wenn man keine Erklärungen hat ist es halt leicht zu sagen, dass man halt Opfer eines Betrügers war. Wenn ich in der Opferrolle bin, dann muss ich ja auch nicht meine eigenen Fehler und mein Verantwortung am Scheitern hinterfragen. Ich habe einige Geschichten gelesen, wo es meiner Meinung nach nicht ersichtlich war, dass es sich um Bezness handelt, dennoch wird behauptet, dass es sich definitiv um Bezness handelt. zB eine Frau, die betrogen wurde vom Ehemann, da heisst es dann Bezness, in einer deutsch-deutschen Beziehung war halt der Mann einfach "nur" ein Fremdgänger und ein Schwein, man kann es ja nicht auf Bezness schieben.
Oder Männer die ihr Geld in ihr Herkunftland schicken, da heisst es er war ein Beznesser weil er mit der Frau geizig war aber sich ein Haus in der Heimat errichtet hat. Wenn er dann noch das Geld der Frau verprasst hat, dann ist ja der Fall sowieso gleich eindeutig als Bezness abgestempelt. Wenn ein deutscher das Geld verprasst, kann man ja nicht von Bezness reden.
Ein Indiz für Bezness sehe ich auch nicht darin, dass ein Mann nach der Scheidung nochmal mit einer Landsfrau heiratet. Wenn eine Beziehung wegen kulturellen Differenzen gescheitert ist, hat halt jemand vielleicht die Schnauze voll von derartig gelagerten Problemen und geht beim nächsten Mal den einfacheren Weg und heiratet eine Landsfrau.
Ich will damit auf keinen Fall das Thema Bezness leugnen, aber ich bin der Meinung, dass nicht jeder als Bezness ausgegebener Fall auch wirklich Bezness ist. Natürlich gibt es das, aber ich finde nicht, dass in einem Marokko Forum zwanghaft das Thema mit Marokko in Verbindung gebracht werden sollte, was soll es helfen? Ich sehe darin keine präventive Wirkung, hingegen sehe ich darin aber Diskriminierung. Diskrminierung gegenüber Marokkanern und Marokkanerinnen und Diskrimierung gegenüber binationale, in diesem Fall marokkanisch - eruopäische Beziehungen. Man wird ja ohnehihn von allen Seiten in so einer Konstellation verdächtigt entweder Bezness-Täter (als marokkanischer Part) oder Bezness-Opfer (als der europ. Part) zu sein. Was die Menschen dann in ihrem Tatendrang um vermeintliche Opfer zu schützen alles unternehmen, ist schon oft sehr übergriffig, respektlos, rassistisch, vorurteilsbehaftet und kann binationale Beziehungen schon ziemlich belasten. Es wird ja alles als Anzeichen für Bezness betrachtet und die Beziehungen werden von anderen abgestempelt.
Wenn sie dann aus welchen Gründen auch immer scheitern, dann heisst es "wir haben es ja gesagt", eine deutsch-deutsche Beziehung darf nach 3 Jahren auseinandergehen, ist ja eine normale Sache, eine binationale darf das nicht, das war dann Bezness!
Die Aussage von Anely zwecks Gewichtsunterschieden in binationalen Beziehungen, verdeutlicht wie schnell und oberflächlich solche Beziehungen als Bezness abgestempelt werden. Von einem großen Gewchtsunterschied auf Bezness zu schließen ist schon recht oberflächlich und vorurteilsbehaftet. Warum sollte ein Marokkaner keine dicke Fraun lieben dürfen? Auch in Marokko finden dicke Frauen schlanke marokkanische Ehemänner und in Deutschland sieht man genauso deutsche schlanke Männer mit dicken Frauen. Manche Männer stehen einfach drauf oder ihnen ist es schlichtweg egal.. Ich sehe nicht weniger Risiko Opfer von Bezness zu werden wenn beide der gleichen Gewichtsklasse angehören..
Ich finde die Aussage (ich glaube von Najib oder Shakir ?) wegen den Erwartungen von deutschen Frauen/Männern an ihre ausländischen Partner/innen ihnen unterwürfig und bis ans Lebensende dankbar zu sein, nicht unverschämt oder gar abwegig. Ich habe oft genug mitgekriegt wie sich die europ- Ehepartner/innen ihren ausländischen Ehepartner/innen verhalten. Da heisst es dann oft, wenn der ausländische Part sich nicht nach den eigenen Wünschen und Vorstellungen verhält, "ich habe dich hierher gebracht", "du bist nur wegen mir hier", und Drohungen wie "ich lass mich scheiden, dann kannst du wieder zurück in dein Land". Na super ein deutscher Mann in Ehe mit einer deutschen Frau muss nicht ewige Dankbarkeit zeigen, darf sich gegen den Erwartungen der Frau verhalten, ein ausländischer soll dankbar sein hier sein zu dürfen, dankbar dass ihn die Frau hergeholt hat und sich ihr unterwerfen, bei jeder Kleinigkeit, bei jedem Problem wird er daran erinnert, dass er ja nur wegen ihr hier sein "darf" und dass er sich gefälligst zu fügen hat. Dass nach jahrelangen derartigen Diskrminierungen man dann diesem partner den Rücken kehrt darf nicht verwundern, aber das ist ja gleich Bezness. Das alles habe ich mir auch nicht aus meiner Fantasiekiste geholt, sondern wurde mir erzählt von einer Dame die schon seit Jahren an der Ausländerbehörde arbeitet, da kommen laut ihr immer wieder Frauen, sie sich beschweren, dass ihre Männer nicht brav und gehorsam sein und jetzt "zurückgeschickt" werden sollen, als ob es sich um einen ungehorsamen Lehrling handelt denn man wieder entlässt..
Nochmals ich will nicht die Problematik von Bezness leugnen, aber ich finde andere Foren und Seiten dafür geeigneter als das Marokkoforum, das kein Beznessforum ist, sondern ein Forum rund um Marokko. Hier Bezness in Verbindung mit Marokko zu bringen enhtält schon einige symbolische Deutungen und Diskriminierungen. Ich finde ein Forum hierfür geeigneter, das nicht auf ein Land bezogen ist.