Hallo,
meine Frau hatte vor unserer ersten Marokko-Reise identische Ängste. Deshalb einige Tipps:
1. Wichtig: Einen guten Reiseführer kaufen (z.B. Därr oder Kohlbach) und sich vor Reise mit dem Land vertraut machen.
2. Auf den Kulturschock beim Eintreffen der Fähre in Marokko gefasst sein: Wer unerfahren und ängstlich ist, wird im Hafen von Tanger oder an der Grenze von Ceuta zunächst scheinbar alle seine Vorurteile bestätigt sehen: Ein für Neulinge undurchsichtiges Verfahren an der Grenze, zwielichtige Gestalten, die bisweilen pentrant allerlei Dienste anbieten, usw. Irgendwie hat das aber noch jeder Neuankömmling überstanden ! Mein Tipp: Sofort weiter fahren und den ersten Tag in Asilah (bei Fährankunft in Tanger) oder in Chefchaouen (bei Ankunft in Ceuta) verbringen. Beide Orte sind ideal zum Sicheinleben in Marokko.
3. Hitze kann im Sommer ein Problem sein : Wir haben gute Erfahrungen im letzten Sommer gemacht mit der Route Ceuta - Chefchaouen - Fes/Meknes - Ifrane - Beni Mellal - Azilal/Ouzoud - Marrakech - Essaouira - Safi - Oulidia - Asilah (Diese Route ist mit An-/Abreise in 3-4 Wochen zu schaffen.)
Wir hatten bei dieser Route auf der Atlasnordseite nie Temperaturen über 35 Grad C. (außer in Fes und Marrakech), manchmal sogar etwas Nieselregen. Entlang der Atlantikküste sind die Temperaturen ohnehin erträglich. Weitere Vorteile: Die Route bietet einen guten Überblick über das Land, ist auch für Kinder und Jugendliche interessant, - und jedenfalls abseits der Großstädte auch für Marokkoneulinge ohne jede Hektik und Aufregung zu erfahren. Aggressives Betteln und Anmache kommen dort nicht in erwähnenswertem Maße vor. Zudem sind Kinder ein guter Schutz für Marokkoneulinge, man wird garantiert(!) nicht auf Drogen oder sonstige zwielichtige Aktivitäten angesprochen. Wir erlebten die Menschen gerade in ländlichen Regionen und Kleinstädten als überaus hilfsbereit und aufgeschlossen, aber nie als aufdringlich. Es gibt entlang der Route (außer in Fez/Marrakech) keinen Massentourismus, aber doch eine gute touristische Infrastruktur mit guten Womo-Plätzen, Restaurants und Einkaufsmöglichkeiten.
Allerdings bleibt einem der Süden des Landes bei dieser Route verborgen. Dieser ist wunderschön, aber im Hochsommer mit Kindern für Hitzeempfindliche u.U. doch stressig.
Also keine Angst vor Marokko !