ich finde günther hat es gut auf den punkt gebracht: eine medina oder ein souk ist im prin zip wirklich kein platz, um leute kennenzulernen, da es da halt wirklich nur ums verkaufen und nichts anderes geht. sicherlich sind es zehntausende von touristen, die schon einen masslos überteuerten teppich gekauft haben, nur um einigermassen unbeschadet wieder aus einem geschäft rauszukommen. der zwanglose thé à la menthe war dann also wirklich sehr teuer. die vielzitierte 90% statistik kenne ich allerdings nur in bezug auf marrakesch, wo in der tat offenbar 93 % der touristen nicht wieder zurückwollen. aber mit umfragen muss man bekanntlich vorsichtig sein, je nach fragestellung bekommt man das ergebnis, das man will.
wogegen ich mich wende, ist jedoch, dass man den arabern unterstellt, sie trägen das bescheissertum quasi in den genen. das ist schon alleine deswegen nicht haltbar, weil es zwischen den einzelnen ländern riesige unerschiede gibt. in algerien zb läuft einem kein händler hinterher. selbst in marokko gibt es riesige unterschiede: in rabat ist man auch absolut unbehelligt, in fes weitestgehend,marrakesch oder teilweise auch agadir sind dagegen.miunter unangenehm.
auch wenn ich einen riesen aufschrei ernten mag: ich würde die marrokanische und maghrebinische mentalität weniger als arabo-islamisch denn als mediterran-lateinisch bezeichnen. viele sachen in der mentalität hier oder auch im geschäftsgebaren und im sozialen umgang findent man auch in südeuropa oder südamerika wieder. auch da nimmt man die sachen nicht immer so supergenau.
aber wir deutschen sind schon schwierig: einerseits wollen wir immer nur exotik, wenn wir sie dann haben (auch mit ihren schattenseiten), dann ist uns das auch nicht recht....