Hallo Thaimaroc,

Antwort auf:
Ich: blätterblätterblätter "Bonjour, monsieur. J'ai mal au bas ventre."
Er: "Pardon?"
Ich (lauter): "J'ai mal au bas ventre!"
Er (französisch): "BlaVentreBlabla?"
Ich (auf meinen Mons Pubis zeigend): "Là!"
Er: "BlablaDocteurBla?"
Ich: "Non, pas docteur. J'ai besoin médecin."
Er: "Blablabla!"
Ich (zwischen meine Beine deutend): "Intérieur, pas extérieur."
Er (mit stoischer Miene): "Hm."
Ich (von Hitzewelle überflutet): *Blätterblätterblätter*!!!
Türglocke: "DingDong!"
Eine alte Frau betrat die Apotheke.
Super, Zeugen kann man bei sowas prima brauchen!
Ich: "Suppositoire pour intérieur, s'il vous plaît!"
Er: "Ah - diarrhée!"
Ich: "Non non! Pas diarrhée! Pas *blätterblätter* derrière. J'ai mal avant."
Er: ".?."
Ich (mittlerweile mit hochrotem Kopf und schwitzend wie im Haman, nochmals verzweifelt zwischen meine Beine deutend): "Là!"


Ich stelle mir gerade vor, was ein Apotheker im guten Stadtteil Nymphenburg in München wohl sagen würde, wenn eine dicke Türkenmama in einem ebenso undefinierbaren wie bodenlangen Mantelgewand in seinen Laden käme, den bäuerlichen Kopf eingebunden in ein die Stirn auf ein Minimum reduzierendes wild gemustertes Kopftuch und ihn auf englisch anknurren würde, was ihr zwischen den Beinen seltsam vorkommt und wenn er sie nicht auf Anhieb versteht (englisch ist ja nicht seine Muttersprache: wenn schon, dann Latein), mit ihren rotgearbeiteten Händen zwischen ihre Beine deutet und in noch seltsameren (kurdischen?) Gesten und Lauten ihm bedeutet, daß es sich nicht um ihren Hintern handelt, sondern um ihr bestes (weibliches) Stück: wie ein deutscher Apotheker (stammend aus einer Apothekerdynastie, die seit Jahrhunderten gewöhnt ist, nur mit Akademikern zu verkehren und wenn nicht mit diesen, mit den besseren Leuten: dem Großbürgertum der betreffenden Gegend, die keinesfalls mit türkischen Kopftuchträgerinnen auch nur allerkleinste Schnittmenge teilen möchte) da wohl reagieren würde?

Gut, das war jetzt ein Bandwurmsatz, aber ich nehme trotzdem mal an, daß die Türkenmama heilfroh gewesen wäre, wenn man sie überhaupt verstanden hätte und sich anschliessend garantiert nicht in einem deutschen Blog/Forum darüber mokieren würde, daß der deutsche Apotheker sie nicht auf Anhieb verstanden hat und schon gar keine Mutmaßungen darüber anstellen würde, ob und wie er ihre obszönen Gesten von Mal zu Mal noch befremdlicher fand.

Die Blogs/Foren auf denen Marokko/Marokkaner von französisch nicht könnenden Touristen auf diese "witzige" Weise dargestellt werden sind Legion: es ist praktisch der Mainstream im Internet und hat weniger mit Marokko zu tun als mit der Unfähigkeit sich in einen Anderen hineinzuversetzen: als Deutsche muß man das ja auch nicht, dieses Forum ist der beste Beweis dafür. Die Türkenmama beispielsweise traut sich so gar nicht aufzutreten: sie ist sich jederzeit bewußt, daß sie der Fremde ist und nicht der Apotheker.


Josi

Btw.: Scheidenpilze haben in der Regel nichts mit der Klobrille zu tun, sondern mit der Ernährung. Sofern man nicht ständig wechselnde Sexualpartner hat: denn außer Antibiotika liebt ein Pilz nichts mehr als eine durch eine breite Eiweißproduzentenpalette gestresste Scheidenflora - die Gesten hierfür sollte man dann schonmal rechtzeitig üben, vor allem als Alleinreisende/er in Marokko (Pilze kann man auch im Hintern bekommen).